In den vergangenen Jahren haben regierungstreue und rechtsextreme Medien der Türkei massiv gegen Kurden gehetzt. Jetzt mehren sich tödliche Angriffe.
Seth J. Frantzman, The Jerusalem Post
Die rechtsextremen Medien der Türkei hetzen weiterhin gegen die kurdische Minderheit und beschuldigten zuletzt „Terroristen“, Brände zu legen, obwohl es keine Beweise dafür gibt, dass überhaupt eine Gruppe hinter den jüngsten Waldbränden in der Türkei steckt. Am Freitag wurden sieben Kurden aus derselben Familie bei einem Anschlag ermordet, auf die bereits vergangenen Mai ein ähnlicher Anschlag durchgeführt worden war.
Die Attacke auf Kurden haben in den letzten Jahren in der Türkei rapide zugenommen. Die rechtsextremen Nationalisten in der Türkei haben eine lange Geschichte von ethnischen Säuberungen und Völkermord an Kurden, Aleviten, Armeniern, Griechen und anderen Minderheiten. In den letzten Jahren wurde dieser Hass manchmal offiziell von der Regierungspartei AKP unterstützt, obwohl die islamische Partei manchmal auch versucht, kurdische Wähler zu gewinnen.
Die jüngste Tragödie in der Türkei ereignete sich in der Provinz Konya. Die Familie Dedeoglu war bereits in der Vergangenheit ins Visier geraten, als ein rechtsextremer Mob, der angeblich mit der MHP, einer nationalistischen Partei, in Verbindung stand, dieselbe Familie angriff und viele von ihnen ins Krankenhaus mussten. Die Familienmitglieder beklagten sich über anhaltende Drohungen und Angriffe seit Mai. Während Kurden und Familienmitglieder behaupten, der Massenmord sei auf Rassismus gegen Kurden zurückzuführen, wollen die Behörden den Anschlag auf eine Familienfehde schieben. Dies scheint dem Rassismus in vielen Ländern zu ähneln, in denen die rassistische Mehrheit dazu neigt, rassistische Vorfälle herunterzuspielen, während es nur die Minderheiten sind, die dagegen protestieren. (…)
Im Juni wurde eine kurdische Frau bei einem weiteren rechtsextremen Angriff auf die Büros der linksgerichteten Demokratischen Partei der Völker (HDP) gefoltert und ermordet. (…)
Die türkische Regierungspartei AKP, die die meisten großen Medien kontrolliert, hat auch versucht, die kurdische Arbeiterpartei PKK für die jüngsten Massenwaldbrände verantwortlich zu machen. In der letzten Woche wüteten in der Türkei riesige Brände, und Ankara erhielt bei der Bekämpfung der Brände Hilfe und Unterstützung aus dem Iran, Malaysia und anderen Ländern. Im Gegensatz zu den meisten Ländern der Welt, in denen große Waldbrände vorkommen, hat die Türkei jedoch versucht, die Feuer zu politisieren und dem „Terrorismus“ die Schuld zu geben.
Die Arbeiterpartei Kurdistans ist ein häufiges Ziel der Propaganda in der Türkei. Ankara erfindet oft weitgehend mythische „Terror“-Angriffe und -vorfälle, um zu behaupten, die PKK sei dafür verantwortlich – von Waldbränden bis hin zur Entdeckung eines „Massengrabs“ im türkisch besetzten Afrin. Dieses Grab war in Wirklichkeit von der Türkei und den von der Türkei unterstützten extremistischen Gruppen angelegt worden, die Afrin 2018 von Kurden ethnisch gesäubert und dann mit Bulldozern ein Grab für kurdische Kämpfer ausgehoben hatten. Dann ließ die Türkei die Gräber im Juli wieder öffnen und behauptete, es handele sich um ein „Massengrab“.
(Aus dem Artikel „Hate crimes against Kurds rise in Turkey“, der in der Jerusalem Post veröffentlicht wurde. Übersetzung von Florian Markl.)