Die »TCG Anadolu« ist das größte Marineschiff der Türkei und erweitert ihre militärischen Einsatzfähigkeiten im gesamten Mittelmeerraum.
Am Montag präsentierte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan in Istanbul im Rahmen einer Festveranstaltung stolz das amphibische Angriffsschiff »TCG Anadolu«. Das 230 Meter lange und 32 Meter breite Schiff, das auch für den Einsatz von Drohnen und Helikoptern verwendet werden kann, soll es dem Land ermöglichen, »bei Bedarf militärische und humanitäre Einsätze in allen Teilen der Welt durchführen« zu können, so Erdoğan. Es sei ein »ein Symbol, das die regionale Führungsposition der Türkei festigen wird.«
Rich Outzen, ein pensionierter US-Colonel, bezeichnete das Schiff gegenüber der Nachrichtenagentur Middle East Eye als »Game Changer für die türkische Marine«, der es den türkischen Streitkräften ermöglichen wird, »Aufklärungs- und Angriffsoperationen gegen See- und Küstenziele im gesamten Mittelmeer durchzuführen«. Neben amphibischen Fahrzeugen und über tausend Soldaten bietet es zehn Helikoptern und elf bewaffneten Drohnen an Deck und noch einmal 19 Hubschraubern und 30 Drohnen unter Deck Platz.
Dass die Vorstellung der neuesten Errungenschaft des türkischen Militärs, deren Bau sieben Jahre in Anspruch genommen hat, zeitlich genau mit dem Auftakt des Wahlkampfs für die am 14. Mai stattfindenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen zusammenfiel, dürfte kein Zufall gewesen sein. Noch nie in der Ära Erdoğan standen die Aussichten auf einen Erfolg für den Präsidenten und seine Partei so schlecht wie dieses Mal. Während Umfragen für die Parlamentswahl das Regierungslager und das Oppositionsbündnis in etwa gleichauf sehen, liegt Erdoğan im Rennen um die Präsidentschaft in allen Befragungen klar hinter Kemal Kılıçdaroğlu von der oppositionellen CHP zurück.