Für das Recht, im Ramadan nicht fasten zu müssen, fand jüngst in Tunesien eine Demonstration statt. Erst kürzlich waren zwei Männer verurteilt worden, die in einem Park öffentlich gegessen und geraucht hatten, auch wenn es kein Gesetz gibt, dass die Einhaltung des Ramadan vorschreibt:
„Dutzende Tunesier demonstrierten am Sonntag. Sie forderten das Recht, während des muslimischen Fastenmonats Ramadan in der Öffentlichkeit essen und trinken zu dürfen, und protestierten gegen die Festnahmen von Menschen, die sich nicht am Fasten beteiligen. Es gibt kein Gesetz gegen das Essen und Trinken in der Öffentlichkeit während des Fastenmonats, doch kommt es in dem nordafrikanischen Land jedes Jahr wieder zu Auseinandersetzungen in dieser Angelegenheit. Die tunesische Verfassung garantiert zwar die ‚Glaubens- und Gewissensfreiheit’, doch ist der Staat auch der ‚Wächter der Religion’.
Die Demonstranten, die einem Aufruf der Gruppe ‚Mouch Bessif’ (arabisch für: ‚Nicht gegen unseren Willen’) folgten, skandierten im Zentrum von Tunis, ‚Die Verfassung garantiert die Rechte des Einzelnen!’ Ein Mann, der demonstrativ eine Zigarette rauchte, was tagsüber während des Fastenmonats ebenfalls als inakzeptabel gilt, hielt ein Schild, auf dem auf Französisch stand: ‚Warum stört es Sie, wenn Sie fasten und ich esse?“ Die Demonstranten protestierten zudem gegen die Verhaftung von Menschen, die sich nicht am Fasten beteiligen.“