„Wie Ministerpräsident Binali Yıldırım am Abend des 8. Juni erklärte, sind türkische Streitkräfte im Rahmen der türkischen Terrorabwehroperation in der Region im Nordirak 30 Kilometer jenseits der Grenze eingesetzt worden. ‚Wir sind in einem 300 Quadratkilometer großen Gebiet 30 Kilometer jenseits der Grenze im Nordirak im Einsatz. Der nächste Schritt könnten der Kandil-Berg, Mahmur und der Sindschar-Berg sein. Wir würden diese Operation gern in Zusammenarbeit mit unseren Nachbarländern durchführen. Wir respektieren die territoriale Integrität Syriens und des Irak‘, so Yıldırım in einem Liverinterview mit dem Privatsender NTV.
Türkische Luftschläge gegen Stellungen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) finden im Nordirak seit Juli 2015 regelmäßig statt. Damals hatte die PKK den bewaffneten Kampf wiederaufgenommen. Auf die Frage ob es im Zusammenhang mit der Operation in Kandil zur Zusammenarbeit mit dem Iran und Irak kommen werde, antwortete Yıldırım: ‚Wir haben unser Terrorabwehrkonzept geändert. Der Terror ist in unserer nationalen Diskussion nicht mehr das oberste Problem, aber östlich des Euphrat [in Syrien und im Irak] besteht das Problem unvermindert fort. Die PKK schadet allen. Ich glaube nicht, dass wir [in dieser Angelegenheit] irgendwelche Probleme bekommen.‘
Auch Innenminister Süleyman Soylu beschrieb den Kandil-Berg als ein ‚naheliegendes Ziel‘. In einem Liveinterview mit dem Privatsender CNN Türk am 9. Juni erklärte er, vom Kandil-Berg aus stehe ‚die PKK mit der Welt in Verbindung‘. ‚Wir können den Kandil-Berg jederzeit erobern. Wir haben entlang der Ağrı-Van-Iğdır-Linie unsere Vorbereitungen getroffen. Unsere Helden werden bald in Kandil sein‘, so Soylu. Zuvor hatte der Sprecher der regierenden AKP Mahir Ünal ebenfalls live auf NTV erklärt, die Türkei führe zur Sicherung der inneren Sicherheit grenzübergreifende Operationen durch. ‚Die Türkei ist natürlich von Al-Bab aus nach Afrin [in Syrien] und 30 Kilometer weit in den Nordirak vorgedrungen, um ihre Grenzsicherheit und innere Sicherheit zu wahren. Warum tut sie das? Um ihre Grenze zu sichern.‘ ‚Diese Operationen begannen im März. Bislang ist die Türkei 30 Kilometer weit in den Nordirak vorgedrungen und ist nur 24 Kilometer vom Kandil-Berg entfernt. Viele PKK-Lager sind zerstört worden.‘ ‚Wir stehen in ernsthaften Verhandlungen mit dem Iran und dem Irak‘, fügte er hinzu.“ (Bericht in Hürriyet Daily News: „Turkish forces ‚deployed 30 km inside‘ of northern Iraq: PM“)