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Türkische Religionsbehörde: Kritiker befürchten das Ende des Laizismus

Präsident Erdogan und Diyanet-Chef Erbas
Präsident Erdogan und Diyanet-Chef Erbas (© Imago Images / Depo Photo)

Der Präsident der türkischen Religionsbehörde Diyanet, Ali Erbas, plädiert nachdrücklich dafür, dass der Islam in alle Lebensbereiche einfließen soll – auch in die Justiz.

Daniel Derya Bellut, Deutsche Welle

Der Präsident der türkischen Religionsbehörde Diyanet, Ali Erbas, ist bekannt für seine konservative Auslegung des Islam und eine Wertauffassung, die für viele Türken nicht in diese Zeit passt. Dass Erbas Homosexuelle und Ehebrecher für den Ausbruch der Corona-Pandemie verantwortlich machte, war nur eine von vielen fragwürdigen Äußerungen, die kritisch wahrgenommen wurden. Seit 2017 ist Erbas die oberste islamische Autorität – seine Präsenz in der türkischen Gesellschaft hat seither stetig zugenommen. (…)

Vor zwei Wochen erst war Erbas zusammen mit Präsident Erdogan bei der Eröffnung des Gerichtsjahrs – eine jährliche Zeremonie für Richter, die ihre Arbeit aufnehmen – beim türkischen Kassationsgericht in Ankara als Gäste eingeladen. Zum ersten Mal in der Geschichte der türkischen Republik wurde die Zeremonie mit einem Gebet des Diyanet-Präsidenten eingeleitet.

Für die Opposition und Liberale ist die wachsende Präsenz der Diyanet ein Anzeichen dafür, dass der Laizismus – die Trennung von Religion und Staat – sukzessive ausgehöhlt wird.

Weiterlesen bei der Deutschen Welle : „Diyanet: Eine Bedrohung für die säkulare Ordnung

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