„Süleyman Soylu, der türkische Innenminister, ist Erdogans Mann fürs Grobe. Er hat die Massenverhaftungen nach dem Putschversuch 2016 verantwortet, die bis heute andauern. Anfang März drohte er damit, internationale Sympathisanten der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), die von Ankara und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, bei der Einreise in die Türkei festnehmen zu lassen.
Nun stellt Soylu einen neuen Militärschlag der Türkei gegen die PKK in Aussicht – gemeinsam mit Iran. ‚So Gott will, werden wir eine Anti-PKK-Operation gemeinsam mit Iran durchführen. Eine (solche) Operation ist seit Langem Wunsch des türkischen Staates‘, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.
Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich zuvor bereits ähnlich geäußert: Ein türkisch-iranischer Einsatz sei ‚stets auf der Agenda‘. Weder Erdogan noch Soylu nannten Details, wann und wo genau es zu einer Offensive kommen könnte.
Als Ziele kämen sowohl das PKK-Hauptquartier in den Kandil-Bergen im Nordirak als auch Stellungen der PKK-Schwesterorganisation PJAK in Iran infrage. Wichtiger ist aber ohnehin die Botschaft, die von Soylus Statement ausgeht: Die Türkei und Iran machen zunehmend gemeinsame Sache in Nahost – eine Nato-Macht und ein Feind der USA wollen Seite an Seite kämpfen.“
(Bericht von Maximilian Popp / Christoph Sydow: „Türkei drängt Iran zu Offensive gegen PKK“)