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Türkei: Warum Erdogan vom Absturz der Währung nicht beunruhigt ist

Die türkische Lira fällt von Tiefststand zu Tiefststand
Die türkische Lira fällt von Tiefststand zu Tiefststand (© Imago Images / NurPhoto)

Die türkische Landeswährung ist in diesem Jahr um 45% gegenüber dem Dollar eingebrochen, doch Präsident Recep Tayyip Erdogan scheint das nicht weiter zu stören.

Özge Özdemir, BBC

Die Lira hat in vergangenen Woche erneut Rekordtiefs erreicht, aber der türkische Staatschef setzt seinen „wirtschaftlichen Unabhängigkeitskrieg“ fort, den er mit niedrigen Zinssätzen führen möchte. Warum treibt Erdogan ein Modell voran, vor dem Kritiker warnen, dass es zu steigender Inflation, höherer Arbeitslosigkeit und Armut führt?

Einer der zentralen Gründe für den Zusammenbruch der türkischen Lira ist Erdogans unorthodoxe Wirtschaftspolitik, die darauf abzielt, die Zinssätze niedrig zu halten, weil er das Wirtschaftswachstum und das Exportpotenzial der Türkei mit einer wettbewerbsfähigen Währung ankurbeln möchte.

Viele Ökonomen sind der Meinung, dass man eine steigende Inflation durch eine Anhebung der Zinssätze in den Griff bekommt. Für Erdogan sind Zinsen jedoch „ein Übel, das die Reichen reicher und die Armen ärmer macht“. (…)

Die jährliche Inflation ist in der Türkei auf über 21% gestiegen, aber die von Erdogan dominierte türkische Zentralbank hat gerade in der dritten Senkung in diesem Jahr die Zinssätze von 16% auf 15% herabgesetzt.

In der ganzen Welt steigt die Inflation, und die Zentralbanken erwägen eine Anhebung der Zinssätze. Aber nicht in der Türkei, denn Erdogan glaubt, dass die Inflation letztlich zurückgehen wird. In den vergangenen zwei Jahren hat er drei Zentralbankpräsidenten entlassen und erst vergangene Woche seinen Finanzminister ausgetauscht. Die Lira fällt unterdessen weiter.

(Aus dem Artikel Why Turkey’s currency crash does not worry Erdogan“, der bei BBC erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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