Die Bekanntmachung der staatlichen Nachrichtenagentur von 10 US-amerikanischen Militärstützpunkten und Außenstationen im Norden Syriens, wo die USA die Operation gegen den sogenannten Islamischen Staat in dessen selbsterklärter Hauptstadt Raqqa anführen, demonstriert aufs Neue die türkische Verärgerung über das militärische Vorgehen der USA in Syrien.
Die von der Anadolu-Nachrichtenagentur veröffentlichte Liste belegt die Präsenz US-amerikanischer Streitkräfte entlang der mehr als 320 Kilometer langen Strecke von einem Ende der kurdischen Selbstverwaltungszone bis zum anderen. Die Anadolu-Nachrichtenagentur gab sogar die US-amerikanische Truppenstärke an mehreren Standorten bekannt und behauptete, dass in zwei Fällen auch französische Spezialeinheiten präsent seien. (…)
Der mächtige türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verleiht seinem Ärger über die USA zwar regelmäßig Ausdruck. Dennoch ist es ganz außergewöhnlich, dass ein NATO-Verbündeter Einzelheiten über einen aktiven US-amerikanischen Militäreinsatz in einem Kriegsgebiet bekannt gibt. Allerdings ist der US-amerikanische Militäreinsatz in Syrien in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnlicher. (…)
‚Die Erörterung spezifischer Truppenstärken und Standorte würde dem Feind vertrauliche taktische Informationen bieten, die die Koalition und verbündete Streitkräfte gefährden könnten’, schrieb Oberst Joe Scrocca, der die Öffentlichkeitsarbeit der Koalition leitet.“ (Roy Gutman: „Turkey Leaks Secret Locations of U.S. Troops in Syria“)