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Türkei in der arabischen Welt zunehmend isoliert

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar bespricht mit seinen Generälen die „Operation Adlerklaue“
Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar bespricht mit seinen Generälen die „Operation Adlerklaue“ (© Imago Images / Xinhua)

In der arabischen Welt wächst die Wut über das „militärischen Abenteurertum“ des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Irakisch-Kurdistan.

Arab News

Ankara behauptet, mit der Operation „Adlerklaue“, ihrer ersten offiziellen Luft- und Landoffensive auf irakischem Boden, auf Kämpfer der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) zu zielen. Das türkische Militär griff in Luft- und Bodenoperationen Sinjar, das Qandil-Gebirge, Karajak, Zap und Hakurk an, an denen F-16-Kampfflugzeuge, Raketenwerfer, schwere Artillerie und Spezialeinheiten beteiligt waren.

Bagdad verurteilte die Invasion, und der türkische Botschafter im Irak wurde innerhalb von zwei Tagen zweimal ins Außenministerium einberufen, um das Verhalten seines Landes zu erklären. Dem Gesandten wurde eine Protestnote überreicht, in der der Irak die Türkei beschuldigte, „die irakische Souveränität durch Bombardierungen und Angriffe auf Ziele innerhalb unserer internationalen Grenzen verletzt zu haben“.

Auch die Vereinigten Arabischen Emirate kritisierten den türkischen Angriff ebenso wie Saudi-Arabien, dass die türkische und iranische Aggression auf irakisches Territorium verurteilte und Bagdad seine Unterstützung bei Maßnahmen zur Wahrung seiner Souveränität, Sicherheit und Stabilität anbot.

Die Kritik spiegelt das wachsende arabische Misstrauen gegenüber den weitreichenden regionalen Ambitionen der Türkei wider, sagte der Analyst Bill Park gegenüber Arab News. „Die arabische Reaktion muss in einem breiteren Kontext gesehen werden: die Unterstützung der Türkei für die Muslimbruderschaft, ihre mangelnde Bereitschaft zur Konfrontation mit dem Iran, ihre Einmischung in Syrien, ihre militärischen Beziehungen zu Katar und zu Somalia, ihre Haltung in Libyen sowie ihr Vorgehen bei der Erdgasexploration im östlichen Mittelmeerraum“, sagte Park, der Gastforscher am King’s College in London ist.

„Der momentane Einmarsch wird dieses Misstrauen nur weiter anheizen. Die Türkei steht in der arabischen Welt mittlerweile ziemlich ohne Freunde da.“

Arab anger grows at Erdogan’s ‘military adventurism’ in Iraq

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