Vertriebene Kurden in Syrien berichteten immer wieder über Kriegsverbrechen durch von Ankara unterstützte Milizen. Laut einem UN-Bericht könnte auch die Türkei dafür verantwortlich gemacht werden.
n-tv
Die Türkei könnte nach Auffassung der UNO für Kriegsverbrechen gegen Kurden in Nordsyrien im vergangenen Jahr „strafrechtlich verantwortlich“ gemacht werden. Ankara könne möglicherweise für schwere Verstöße, die von Kämpfern der verbündeten Syrischen Nationalarmee begangen wurden, strafrechtlich haftbar gemacht werden, heißt es in einem Bericht der UN-Ermittlungskommission zu Syrien. Die Syrische Nationalarmee ist aus dem Rebellenbündnis Freie Syrische Armee (FSA) hervorgegangen und wird durch die Türkei ausgebildet und finanziert.
Der Bericht bezieht sich auf den Zeitraum von Juli 2019 bis zum 10. Januar dieses Jahres und stützt sich auf Vorwürfe vertriebener kurdischer Familien und anderer Zivilisten. Diese werfen den von Ankara unterstützten syrischen Milizen Hinrichtungen, die Beschlagnahmung von Häusern und Plünderungen vor. (…)
Sollten Mitglieder bewaffneter Gruppen unter dem Kommando und der Kontrolle türkischer Truppen gehandelt haben, seien die zuständigen Kommandeure strafrechtlich verantwortlich, warnte die Kommission. Haftbar könnten demnach auch diejenigen sein, die es versäumt hätten, Maßnahmen zu ergreifen, um solche Verbrechen zu verhindern.