Wie ein Militärvertreter Anfang der Woche mitteilte, waren mehrere Mitglieder einer paramilitärischen Gruppe bei einem türkischen Angriff auf die kurdische Stadt Kobane in Nordsyrien getötet wurden.
Layal Shakir, Rudaw
Fünf Mitglieder der Revolutionären Jugend wurden bei einem „türkischen Überfall auf ein Haus in Kobane getötet, in dem sich neun Mitglieder der Jugendorganisation [Revolutionäre Jugend] versammelt hatten“, twitterte der Kommandeur der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Mazloum Abdi.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) hat eine türkische Drohne am vergangenen Samstag Kobane angegriffen. Die Konfliktbeobachtungsstelle nannte am Montag jedoch mit sechs Toten und drei Verletzten eine höhere Opferzahl. Die Türkei hat den Angriff bislang nicht bestätigt.
Die Revolutionäre Jugend soll mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden sein und in den kurdischen Gebieten in Syrien als Druckmittel zur Einschüchterung von Personen eingesetzt werden, die der kurdischen Regierung kritisch gegenüberstehen. Die PKK wird in der Türkei als terroristische Vereinigung eingestuft.
Ankara greift häufig den Norden und Nordosten Syriens (Rojava) an, wobei Zivilisten und Sicherheitskräfte getötet und verletzt werden. Seit 2016 hat die Türkei drei Militäroperationen in Nordsyrien durchgeführt, zwei davon gegen kurdische Kämpfer, die sie als Ableger der PKK und als Bedrohung für ihre nationale Sicherheit betrachtet.
Bei einem weiteren mutmaßlich türkischen Beschuss wurden vergangene Woche im Bezirk Zarkan vier Menschen getötet.
Die Türkei hat in den letzten Monaten mit einer neuen Offensive gegen die kurdischen Kräfte in Rojava gedroht. Mazloum Abdi sagte jedoch Anfang des Monats, die Türkei sei aufgrund interner Probleme und internationalen Drucks nicht in der Lage, ein weiteres „militärisches Abenteuer“ gegen Rojava zu starten.
(Aus dem Artikel „At least five killed in suspected Turkish attack in Kobane”, der bei Rudaw erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)