„Die Türkei setzte ihre tags zuvor begonnen Luftangriffe auf Installationen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) im Norden des Irak und die Volksverteidigungseinheiten (YPG) im Norden Syriens am 26. April fort und reagierte zudem auf Kritik aus den Vereinigten Staaten. Die türkischen Streitkräfte erklärten der staatlichen Anadolu-Presseagentur zufolge, sie hätten am 26.4. Installationen der PKK in der nordirakischen Region Zap angegriffen. (…) Am Tag zuvor hatte die Türkei mehrere Luftangriffe gegen die PKK in Sinjar (Irak) und Karaçok (Syrien) geflogen. Dabei seien gut 70 Kämpfer getötet worden. Im Nordosten Syriens wurden die kurdischen YPG angegriffen, die Ankara wegen ihrer Kontakte zur PKK als Terrorgruppe einstuft. (…)
Die PKK hat in Sinjar, an der Grenze zu Syrien, eine begrenzte Präsenz etabliert, nachdem sie der jezidischen Bevölkerung zu Hilfe gekommen war, als Kämpfer des Islamischen Staats die Gegend im Sommer 2014 überrannten und Tausende Angehörige dieser Minderheit töteten und gefangen nahmen. Die vom Oberhaupt der Kurdischen Regionalregierung (KRG) Massoud Barzani geführten Peschmerga hatten die Jeziden zuvor im Stich gelassen. (…) Das US-amerikanische Außenministerium erklärte, es sei wegen der Angriffe ‚zutiefst besorgt’. Sie seien ‚ohne angemessene Koordinierung mit den Vereinigten Staaten oder der internationalen Koalition’ gegen den Islamischen Staat im Irak und in der Levante ausgeführt worden. ‚Wir haben der türkischen Regierung diese Sorgen mitgeteilt’, sagte der Sprecher des Außenministeriums Mark Toner Reportern im Rahmen einer Telefonkonferenz. ‚Diese Luftschläge wurden von der Koalition nicht genehmigt und habe bedauerlicherweise zu Verlusten bei unseren Partnern geführt.’ Toner erklärte, die Angriffe schadeten dem Kampf gegen den Islamischen Staat.“ (Bericht in der Hürriyet: „Turkey strikes PKK in Syria, Iraq for second day, responds to US criticism“)