US-Präsident Donald Trump zeigte sich entsetzt über den Zustand jener drei Israelis, die am Samstag von der Hamas an Israel übergeben wurden.
US-Präsident Donald Trump zeigte sich am Sonntag schockiert über den Zustand der israelischen Geiseln, die einen Tag zuvor aus der Gefangenschaft der Hamas entlassen worden waren und verglich sie mit Überlebenden des Holocausts. Die drei Männer Or Levy (34), Eli Sharabi (52) und Ohad Ben Ami (56) wurden nach 491 Tagen in Gefangenschaft befreit, nachdem sie während des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 entführt worden waren.
In einem Pressegespräch an Bord der Air Force One sagte Trump, die drei Männer sähen aus »wie Überlebende des Holocausts. Sie waren in einem schrecklichen Zustand – ausgemergelt. Es sah aus wie etwas von vor vielen Jahren. … Irgendwann werden wir die Geduld mit der Hamas verlieren«, warnte Trump, der meinte, die Geiseln sähen aus, »als hätten sie seit einem Monat keine Mahlzeit mehr bekommen. Dafür gibt es keinen Grund. Ich weiß nicht, wie lange wir das noch aushalten können.«
Eine israelische Delegation traf am Samstagabend in der katarischen Hauptstadt Doha ein, um die Verhandlungen mit der Hamas über die zweite Phase des Waffenstillstands fortzusetzen. Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, vermittelt in der jüngsten Runde der Gespräche. Nach israelischen Schätzungen befinden sich im Gazastreifen noch 76 Geiseln, darunter 73, die während der Angriffe vom 7. Oktober 2023 entführt worden waren und drei, die zu einem früheren Zeitpunkt in den Gazastreifen gelangten.
Gazastreifen aufkaufen?
Trump wiederholte auch seine Vision für die Zukunft des Gazastreifens, die er erstmals während des Besuchs des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu letzte Woche in Washington geäußert hatte: »Ich bin entschlossen, den Gazastreifen zu kaufen und zu besitzen.« Der amerikanische Präsident schlug vor, dass die Vereinigten Staaten den Wiederaufbau beaufsichtigen könnten, aber andere Staaten des Nahen Ostens in die Bemühungen einbeziehen würden. Er sei entschlossen, »den Gazastreifen zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass die Hamas nicht zurückkehrt«, und bezeichnete den Gazastreifen als »Abrissgebiet«, das vollständig wieder aufgebaut werden müsse, was zehn bis fünfzehn Jahre dauern könnte.
Trump zufolge könnte die künftige Entwicklung den Gazastreifen in einen »sehr guten Ort« verwandeln, an den »Menschen aus der ganzen Welt kommen und dort leben können«, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass die Palästinenser »gut, in Harmonie und in Frieden leben«. Der Hamas warf der US-Präsident hingegen vor, den Gazastreifen zu einem der »gefährlichsten Orte der Welt« gemacht zu haben.
Trotz gegenteiliger Erklärungen würden die arabischen Staaten offen für eine Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung sein, sobald sie direkt mit ihm verhandelt hätten, meinte Trump: »Sie haben nie mit mir gesprochen. Sie haben mit anderen Leuten gesprochen. Wenn sie mit mir sprechen, werden sie sie mitnehmen«, behauptete er und argumentierte, viele Palästinenser würden eine Umsiedlung vorziehen, anstatt gezwungen zu sein, im Gazastreifen zu bleiben.
Das Mitglied des Hamas-Politbüros Izzat al-Rishq wies Trumps Äußerungen als »absurd« und »Ausdruck tiefer Ignoranz« zurück. Der Hamas-Funktionär betonte, dass »der Gazastreifen kein Vermögenswert ist, der gekauft und verkauft werden kann« und erklärte, die Palästinenser würden sich gegen alle Versuche einer Zwangsumsiedlung wehren. Bereits in der vergangenen Woche hatte Hamas-Funktionär Sami Abu Zuhri erklärt, dass »Trumps Äußerungen über seinen Wunsch, den Gazastreifen zu kontrollieren, lächerlich und absurd sind und jede Idee dieser Art die Region entzünden kann«.