US-Präsident Trump gibt arabischen Staaten zu verstehen, alternativen Ideen zu dem von ihm vorgeschlagenen Gaza-Plan gegenüber offen seien.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat noch nicht den Eindruck gewonnen, dass solch ein Plan der arabischen Staaten für den Gazastreifen besteht und geht davon aus, dass die Angelegenheit nach einem Fünf-Nationen-Treffen zu diesem Thema klarer geworden sein könnte. Saudi-Arabien wird am Freitag die Staats- und Regierungschefs Ägyptens, Jordaniens, Katars und der Vereinigten Arabischen Emirate empfangen, um einen Plan für den Wiederaufbau des Gazastreifens zu erarbeiten und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Bewohner des Gazastreifens nicht umgesiedelt werden.
Mehrere arabische Länder reagierten verärgert auf die überraschende Ankündigung von Donald Trump Anfang des Monats, sich eine Übernahme des Gazastreifens durch die USA vorstellen zu können, um ihn nach der Zerstörung durch den Krieg zwischen Israel und der Hamas wiederaufzubauen. Trump forderte, dass Ägypten und Jordanien fast zwei Millionen Menschen aus dem Gazastreifen aufnehmen sollen, wobei er gleichzeitig einräumte, dass diese möglicherweise nicht mehr zurückkehren könnten.
Die Trump-Regierung ist der Ansicht, dass die Saudis, Jordanier und Ägypter Ideen auf den Tisch legen könnten, um eine Alternative zum amerikanischen Plan anzubieten, was der US-Präsident begrüßen würde. Das Weiße Haus will den arabischen Staaten Zeit geben, ihren Plan auszuarbeiten, bevor es sich weiter einmischt.
Verhandlungen mit Saudis
Laut der US-Administration mangle es nicht an Geldgebern, welche die Kosten für den Wiederaufbau im Rahmen eines von den arabischen Staaten formulierten Plans übernehmen würden. Es gebe viele Bauunternehmen, Ingenieure und andere Experten, die diese große Aufgabe bewältigen könnten, so die US-Regierung. Der bei Weitem größte Knackpunkt ist die Frage, wer den Gazastreifen kontrollieren wird. Die Trump-Regierung vertritt jedenfalls die Ansicht, dass ein weiterer Krieg unvermeidlich wäre, wenn es keinen realistischen Plan gibt, die Hamas von der Macht zu entfernen.
US-Außenminister Marco Rubio traf sich am Montag mit saudischen Regierungsvertretern, darunter Kronprinz Mohammed bin Salman und Außenminister Faisal bin Farhan, um die saudische Unterstützung für die Umsetzung der zweiten Phase eines Waffenstillstands- und Geiselfreigabedeals zwischen Israel und der Hamas zu festigen. Im Zuge der Gespräche soll am Dienstag auch Trumps Sondergesandter für den Nahen Osten Steve Witkoff mit dem saudischen Nationalen Sicherheitsberater Musaid al-Aiban konferiert haben.