Die Ermittlungen über die verheerende Explosion im Hafen von Beirut sind versandet, die Schäden noch lange nicht beseitigt.
Reuters, The Daily Star
Im Libanon jährte sich am Mittwoch der erste Jahrestag der katastrophalen Explosion im Beiruter Hafen. Die Einwohner der Stadt, in der viele noch immer trauern und Gerechtigkeit fordern, brachten ihre Wut und Trauer zum Ausdruck.
Ein Jahr nach der Explosion, die durch eine riesige Menge Ammoniumnitrat verursacht wurde, das jahrelang unsicher im Hafen gelagert worden war, ist noch immer kein hochrangiger Verantwortlicher zur Rechenschaft gezogen worden, was viele die Wut vieler Libanesen steigert, die auch noch unter der verheerenden Finanzkrise und dem wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes leiden.
Die libanesischen Ermittlungen zu der Explosion gerieten ins Stocken, da Anträge auf Befragung hochrangiger Politiker und ehemaliger Offizieller abgelehnt wurden.
Mehr als 200 Menschen wurden bei der Explosion getötet und Tausende weitere verletzt. Die Katastrophe war eine der größten nichtnuklearen Explosionen, die je verzeichnet wurden, und war auch im mehr als 240 km entfernten Zypern zu spüren. Familien der Opfer haben Demonstrationen organisiert, um Gerechtigkeit für die Toten zu fordern. (…)
Die Schäden sind in weiten Teilen von Beirut noch immer sichtbar. Der Hafen gleicht einem Bombeneinschlagort, seine hoch aufragenden Getreidesilos sind noch nicht repariert. Auf einem riesigen Transparent an einem Gebäude über dem Hafen steht: „Geiseln eines mörderischen Staates“.
(Aus dem Artikel „Beirut marks one year since port blast with anger and mourning“, der vom libanesischen Daily Star veröffentlicht wurde. Übersetzung von Florian Markl.)