Hochrangiger Fatah-Funktionär: „Es gibt ein israelisches Auschwitz, um Palästinenser zu massakrieren“

Von Redaktion Audiatur

Der hochrangige Fatah-Funktionär Jibril Rajoub hat die Situation in den palästinensischen Städten im Westjordanland und im Gazastreifen mit der Vernichtung von Juden im Todeslager Auschwitz während des Holocaust verglichen. Rajoub, der Generalsekretär des Fatah-Zentralausschusses, machte die Behauptung in einem Interview mit dem saudischen Nachrichtensender Al-Hadat, so die Medienbeobachtungsstelle Palestinian Media Watch (PMW).

Auf die Frage nach einer von den USA und Polen veranstalteten Konferenz über den Nahen Osten in Warschau, die von den Palästinensern boykottiert wird, sagte Rajoub:

„Wenn es Cocktailpartys und Trinksprüche mit dem israelischen Premierminister Netanyahu und den Arabern geben wird, betrachten wir das in der Tat als einen Fehler und ein Messer [in den Rücken] … Sie heißen Netanyahu in Warschau willkommen, um uns an den Holocaust und Auschwitz zu erinnern. In jeder Stadt in Palästina, von Rafah bis Jenin, gibt es ein israelisches Auschwitz, um Palästinenser zu ermorden“.

Rajoub veröffentlichte am Samstag auf seiner Facebook-Seite einen Ausschnitt aus dem Interview mit dem saudischen Sender.

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Mit einer Million getöteter Juden zwischen 1940 und 1945 ist das Vernichtungslager Auschwitz zu einem Symbol für den Völkermord an den europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland geworden. Mehr als 100.000 andere Menschen, darunter nichtjüdische Polen, Roma, sowjetische Kriegsgefangene und Widerstandskämpfer gegen die Nazis, sind dort ebenfalls zu Tode gekommen.

Die Warschauer Konferenz ist eine von den USA unterstützte Veranstaltung vom 13. bis 14. Februar 2019, bei der Frieden und Sicherheit im Nahen Osten diskutiert werden. Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu wird an der Konferenz teilnehmen. Die Palästinensische Autonomiebehörde wurde zur Teilnahme eingeladen, hat aber laut der Times of Israel die Einladung abgelehnt und fordert, dass arabische Länder die Konferenz boykottieren.

In seinem Interview über die Warschauer Konferenz sprach sich Rajoub auch gegen „Normalisierung“ aus. Wie Palestinian Media Watch dokumentiert, äußerte er  dabei die Hoffnung, dass arabische Länder die Konferenz boykottieren werden, denn „Normalisierung mit Israel ist tabu“.

Artikel zuerst erschienen bei Audiatur Online.

Mehr über Jibril Rajoub bei Mena Watch: siehe hier.

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