Die iranische Justiz gab am Dienstag das Todesurteil für drei Personen wegen der Ermordung eines Atomwissenschaftlers im Jahr 2020 bekannt.
»Die Gerichtsverfahren der drei Personen wurden vom Revolutionsgericht von Urmia durchgeführt, und sie wurden in der ersten Instanz zum Tod verurteilt. Der Fall befindet sich derzeit in der Berufungsphase«, zitierte die Nachrichtenagentur AFP den iranischen Justizsprecher Asghar Jahangir auf dessen Pressekonferenz in Teheran.
Der 59-jährige Mohsen Fakhrizadeh, der als Leiter des iranischen Atomprogramms galt, stand zum Zeitpunkt seines Todes unter US-Sanktionen. Er wurde am 27. November 2020 in einem Hinterhalt außerhalb von Teheran ins Visier genommen, wofür das Mullah-Regime Israel verantwortlich machte.
»Nach eingehenden Untersuchungen wurden drei von acht in der Provinz West-Aserbaidschan verhafteten Personen beschuldigt, Spionage für das israelische Besatzungsregime begangen zu haben«, sagte Jahangir, der die Verurteilten auch beschuldigte, »unter dem Deckmantel des Schmuggels alkoholischer Getränke Ausrüstung in den Iran transportiert zu haben, um den Märtyrer Fakhrizadeh zu ermorden«.
Massoud Setayeshi gab im Dezember 2022 als damaliger Sprecher der Justiz bekannt, dass neun Personen wegen der Zusammenarbeit mit Israel bei der Ermordung von Mohsen Fakhrizadeh des Kapitalverbrechens der »Korruption auf Erden« angeklagt worden seien.
Höchste Hinrichtungszahl seit 2015
Wie iranische Medien berichteten, wurde am Montag der jüdische Iraner Arvin Nathaniel Ghahramani, der wegen Mordes zum Tod verurteilt worden war, von den Behörden erhängt. »Das Urteil der Vergeltung wurde heute Morgen vollstreckt«, sagte Hamidreza Karimi, Staatsanwalt von Kermanshah im Westen des Irans, laut der Nachrichtenagentur Mehr.
Die Islamische Republik hat im vergangenen Jahr 853 Menschen hingerichtet, was die höchste Zahl seit dem Jahr 2015 ist, wie Amnesty International im Oktober mitteilte.