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Ahmed Zaki Yamani, einst Saudi-Arabiens einflussreichster Ölminister, in London verstorben

Ahmed Zaki Yamani bei einer Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen 1974 (© imago images/ZUMA/Keystone)
Ahmed Zaki Yamani bei einer Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen 1974 (© imago images/ZUMA/Keystone)

Nach dem Jom-Kippur-Krieg 1973 war Yamani der Chefarchitekt des arabischen Ölembargos gegen den Westen.

Robert D. McFadden, The New York Times

Ahmed Zaki Yamani, Saudi-Arabiens mächtiger Ölminister und Architekt des Bestrebens der arabischen Welt, ihre eigenen Energieressourcen in den 1970er Jahren zu kontrollieren, um sodann die Ölproduktion, die Kraftstoffpreise und internationale Angelegenheiten zu beeinflussen, starb am Montag in einem Krankenhaus in London. Er war 90 Jahre alt. (…)

In einer Ära turbulenter Energiepolitik sprach Yamani, ein in Harvard ausgebildeter Jurist, auf der Weltbühne für die arabischen Ölproduzenten, während die Branche arabisch-israelische Kriege, eine Revolution im Iran und zunehmende Schwierigkeiten überstand. Die weltweite Nachfrage nach Öl hob die Regierungen von Saudi-Arabien und anderen Staaten am Persischen Golf in Bereiche unvorstellbaren Reichtums. (…)

Als saudischer Ölminister von 1962 bis 1986 war Yamani der mächtigste Bürgerliche in einem Königreich, das einige der größten Ölreserven der Welt besaß. Fast 25 Jahre lang war er der dominierende Vertreter der Organisation der erdölexportierenden Länder, bekannt als OPEC, deren steigende und fallende Produktionsquoten die weltweiten Märkte erschütterten. (…)

1973, nachdem Israel Ägypten und Syrien im Jom-Kippur-Krieg besiegt hatte und arabische Führer den Einsatz von Öl als politische Waffe forderten, zimmerte Yamani ein Embargo, um die Vereinigten Staaten und andere Verbündete unter Druck zu setzen, ihre Unterstützung für Israel beenden und Israel zum Rückzug aus den besetzten arabischen Gebieten zu bewegen. Das Embargo sandte Schockwellen um die Welt, verursachte einen Riss in der nordatlantischen Allianz und brachte Japan und andere Nationen dazu, auf einen pro-arabischen Kurs einzuschwenken. (…)

1975 wurde Yamani zweimal mit Gewalt konfrontiert. Sein Förderer, König Faisal, wurde von einem königlichen Neffen in Riad ermordet. Neun Monate später wurden er und andere OPEC-Minister von Terroristen unter der Führung von Ilich Ramírez Sánchez, auch bekannt als Carlos der Schakal, [in Wien] als Geiseln genommen.

(Aus dem Artikel „Ahmed Zaki Yamani, Former Saudi Oil Minister, Dies at 90“, der von der New York Times veröffentlicht wurde. Übersetzung von Florian Markl.)

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