Tel Aviver Terrorist gestellt und getötet

Verletzte der Terroranaschlags in Tel Aviv werden ins Ichilov-spital eingeliefert
Verletzte der Terroranaschlags in Tel Aviv werden ins Ichilov-Spital eingeliefert (© Imago Images / Xinhua)

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kam es in Tel Aviv zu einem weiteren verheerenden Terroranschlag gegen israelische Bürger. Noch am Dienstag hatte Verteidigungsminister Gantz in einem Gespräch mit Mahmud Abbas erklärt, der Ramadan solle »kein von Terror geprägter Monat« sein.

Erst in den frühen Morgenstunden wurde der verdächtige Terrorist gestellt und im Rahmen eines Schusswechsels mit den Sicherheitskräften getötet. Noch sind viele Details unbekannt, etwa, wie der Terrorist in dem Tel Aviver Vorort Jaffo schließlich entdeckt werden konnte.

Nach Angaben der Polizei handelte es sich um Raed Hazem, 29, aus der Stadt Jenin im Norden des Westjordanlands. Er habe den drei Kilometer weiten Weg nach Jaffo angeblich zu Fuß zurückgelegt. Bürger informierten die Polizei, nachdem sie den Verdächtigen in Jaffo gesichtet hätten, als er dort die Menschen gebeten habe, ihn zu verstecken. Am Ende wurde er gegen sechs Uhr morgens in einer Moschee nahe dem berühmten Glockenturm von Jaffo gefunden. Hier lieferte er sich ein Feuergefecht mit den Sicherheitskräften, bei dem er schließlich getötet wurde.

Gegen halb neun am Donnerstagabend hatte Hazem in einem Pub in der belebten Dizengoff-Straße im Zentrum von Tel Aviv das Feuer auf die sich dort aufhaltenden Gäste eröffnet. Zehn junge Menschen wurden dabei teils lebensgefährlich verletzt und ins Ichilov-Krankenhaus gebracht. Bei zwei der Opfer konnte nur noch der Tod festgestellt werden. Ein Sprecher des Spitals erklärte, es gebe Probleme bei der Identifikation der eingelieferten bewusstlosen Opfer, um deren Familienangehörige zu informieren.

Terrorhochburg

Für die Jagd nach dem Terroristen wurden über tausend Polizisten, Sicherheitsleute und sogar im Kampf gegen Terror trainierte Soldaten mit ausgebildeten Hunden zusammengezogen. Üblicherweise wird das Militär nicht innerhalb der Grenzen Israels eingesetzt, sondern nur in den besetzten Gebieten und entlang des Grenzzaunes. Mit großer Verspätung hatte die Polizei in der Nacht ein Foto des Verdächtigen veröffentlicht, der mit einer schwarzen Hose, einer schwarzen Jacke sowie mit hellen Sportschuhen bekleidet war und einen blauen Rucksack trug. Unklar ist noch, ob er die Pistole, mit der er den Gewaltakt verübte, aus Jenin mitgebracht, oder ob jemand sie ihm nach der Ankunft in Israel überreicht hat.

Hazems Heimatstadt Jenin gilt als eine Hochburg palästinensischer Terroristen. Den Militärs wurde deshalb vorgeworfen, ihn nicht rechtzeitig am Grenzzaun auf dem Weg nach Tel Aviv aufgegriffen zu haben. Noch ist unbekannt, ob er Helfer hatte, die ihn im Auto zum Ort des Anschlags im Herzen Tel Avivs gebracht hatten.

Inzwischen wurden die Polizeikräfte rund um Tel Aviv und vor allem in Jerusalem erheblich verstärkt. Auf den Zufahrtsstraßen nach Jerusalem werden Tausende Busse kontrolliert, die Zehntausende Muslime auf dem Weg zum ersten Freitagsgebet des Fastenmonats Ramadan zur Al-Aqsa Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg bringen sollten, darunter auch aus dem sonst komplett abgeriegelten Gazastreifen.

In Jerusalem selbst wurden am Freitag alle Zufahrtsstraßen zur Altstadt gesperrt. Die Regierung unter Premierminister Naftali Bennett hatte Erleichterungen für Palästinenser auf dem Weg zum Freitagsgebet beschlossen und diese auch infolge des Terroranschlags in Tel Aviv vorerst nicht zurückgenommen.

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