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Tel Aviv-Yafo erkennt gleichgeschlechtliche Paare an

Das Ratuhaus von Tel-Aviv-Yafo wird zu Ehren der Pride in Regenbogenfarben angestrahlt
Das Ratuhaus von Tel-Aviv-Yafo wird zu Ehren der Pride in Regenbogenfarben angestrahlt (Quelle: Twitter Tel Aviv)

Die Stadtverwaltung von Tel Aviv-Yafo ermöglicht es auch nicht verheirateten Paaren, ihre Beziehungen registrieren zu lassen, worunter auch homosexuelle Lebensgemeinschaften fallen.

Jerusalem Post

In einer Pressemitteilung gab die Stadtverwaltung von Tel Aviv-Yafo am Dienstag bekannt, dass sie unverheirateten Paaren, einschließlich gleichgeschlechtlichen Partnern, erlauben wird, sich als Familieneinheiten registrieren zu lassen, um gleichen Zugang zu städtischen Dienstleistungen zu erhalten.

Die von der Stadtverwaltung eingeführte Registrierung als Familieneinheit wird für Paare gelten, die zusammenleben und einen gemeinsamen Wohnsitz haben. Richten will sie sich dabei nach der gewohnheitsrechtlichen Definition von Paaren durch die Nationale Versicherungsanstalt (Bituach Leumi) bzw. nach der Vorlage einer von einem Anwalt unterzeichneten eidesstattlichen Erklärung, die das Zusammenleben bestätigt.

Nach Abschluss des Registrierungsprozesses erhalten die Bewohner von Tel Aviv-Yafo ein Zertifikat, das den Zugang zu kommunalen Rechten und Dienstleistungen vereinfacht, wie z.B. den Zugang zu Bildungseinrichtungen für Kinder, Ermäßigungen für Gemeindezentren oder Parkerlaubnis für Partner, die nicht in kommunalen Grundsteuerunterlagen stehen.

In den letzten Tagen hat die Stadtverwaltung bereits drei unverheiratete Paare registriert, darunter auch Etai Pinkas Arad, ein für LGBTQ+-Angelegenheiten zuständiges Stadtratsmitglied von Tel Aviv-Yafo

„Die Stadtverwaltung von Tel Aviv-Yafo hat die bahnbrechende Entscheidung getroffen, die Registrierung von unverheirateten Paaren zu ermöglichen. Dies hat zu einer Welle ähnlicher Entscheidungen in Kommunen im ganzen Land geführt. Mehr als eine Million israelische Bürger leben inzwischen in Kommunen, die zivile Partnerschaften anerkennen – auch wenn sie nicht über das Rabbinat heiraten können oder wollen. Diese Entwicklung nimmt an Fahrt auf und wird einen großen Einfluss auf das Innenministerium und die Knesset ausüben, solche Registrierungen auf nationaler Ebene anzuerkennen und Eheverträge – und schließlich auch zivile Eheschließungen – zuzulassen“, sagte Pinkas Arad.

„Wir freuen uns, heute mit den Registrierungen zu starten, indem ich meine Beziehung zu Yoav, meinem Partner, offiziell mache. Wir wurden vor genau 16 Jahren von der Stadt Toronto getraut, aber unsere Ehe wurde bis heute vom Staat Israel nicht anerkannt. Ich rufe alle Gemeindevorsteher auf, sich dieser Initiative anzuschließen und die Knesset dazu zu bewegen, das zu tun, was sie schon vor Jahrzehnten hätte tun sollen, nämlich gleichberechtigte zivile Ehen für alle zu ermöglichen“, fügte Pinkas Arad hinzu.

Angesichts der Entscheidung seiner Kommune unterstrich der Bürgermeister von Tel Aviv-Yafo, Ron Huldai, die Bedeutung der Gleichberechtigung in Fragen des persönlichen Status sowie die Wichtigkeit der Änderung für die LGBTQ+-Gemeinschaft.

(Aus dem Artikel „Tel Aviv-Jaffa to allow unmarried couples to register, receive services, der in der Jerusalem Post erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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