Wie waren die beiden Reiche Israel und Judea beschaffen, in die das Königreich Israel bald nach seiner Entstehung zerfiel?
Bis zum 4. Jahrhundert v.d.Z.
Keine drei Menschenalter nach seiner Entstehung wurden aus dem großen und angesehenen Königreich Israel zwei kleine, weniger angesehene. Aber Judea und Israel, blieben rund 700 Jahre lang bestehen. Die Bewohner waren ein Volk, sie hatten eine Sprache und eine Religion. Dennoch waren sie höchst verschieden.
Israel, das Nordreich, hatte den Meereszugang behalten, hatte bergigeres und fruchtbares Land und erreichte die Nähe von Dasmaskus – für den weiteren Handel eine gute Position – aber dafür, und das erwies sich mit den Jahren als Nachteil, waren die Bewohner höchst heterogen. Außerdem zogen Meereszugang, Fruchtbarkeit und gute Handelswege auch den Neid der Umgebung auf sich. Judea war kleiner, hatte im Süden und entlang des Toten Meeres nicht ganz so fruchtbare, aber immerhin salzreiche Gebiete, und konnte mit Jerusalem, Hebron, Lachisch und Beersheva die wichtigsten Städte sein eigen nennen, und war dadurch, Städte sind häufig homogener und fortschrittlicher, wohl leichter zu regieren.
Im Großen und Ganzen waren also die Voraussetzungen klar. Israel im Norden war, der besseren Handelsmöglichkeiten wegen, reicher, und Judea war zwar dünner besiedelt, hatte aber zugleich auch die innovativeren Städte.
Sandra Kreislers Serie über »Israels kurze 5000 Jahre« erscheint einmal wöchentlich auf unserer Website. Sie können alle Folgen auch als Podcast hören und abonnieren. Der Podcast wird auf allen gängigen Podcast-Plattformen gestreamt.