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Teheran verstärkt Waffenlieferungen an irakische Milizen

Waffen aus dem Iran: Militärübung schiitischer Milizen im Irak
Waffen aus dem Iran: Militärübung schiitischer Milizen im Irak (© Imago Images / Anadolu Agency)

Quellen im Nordkommando der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte gehen davon aus, dass irakische Milizen sich auf einen kombinierten Boden- und Luftangriff vorbereiten könnten.

Der Iran hat damit begonnen, schiitische Milizen im Irak mit moderneren Waffen zu versorgen, um sich auf mögliche erneute Kämpfe mit Israel vorzubereiten, wie der israelische Radiosender Kan Reshet Bet am Dienstag berichtete. Der Bericht, der sich auf irakische Quellen beruft, erschien nur wenige Tage nachdem israelische Sicherheitsbeamte mit der Aussage zitiert worden waren, Jerusalem verstärke seine Vorbereitungen gegen eine mögliche neue, vom Iran unterstützte Bedrohung aus dem Irak.

Quellen im Nordkommando der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) teilten der Nachrichtenagentur Walla am Freitag mit, dass irakische Milizen möglicherweise einen kombinierten Boden- und Luftangriff vorbereiten.

Der Chef der Quds-Forces, der Auslandseinheit des iranischen Korps der Islamischen Revolutionsgarde, Esmail Ghaani, besuchte kürzlich den Irak und traf sich dort mit hochrangigen Milizenführern. Von Kan Reshet Bet zitierte irakische Beamte sagten, die schiitischen Milizen würden zwar amerikanische und israelische Angriffe fürchten, erhielten ihre Befehle jedoch von den Quds-Forces und weniger vom irakischen Premierminister Mohammed Shia al-Sudani, der versucht hat, Bagdad aus dem regionalen Konflikt herauszuhalten.

Vor vier Monaten gab al-Sudani bekannt, dass seine Regierung während des zwölftägigen Kriegs zwischen Israel und dem Iran im vergangenen Juni Dutzende von Angriffen proiranischer Milizen auf israelische und amerikanische Ziele verhindert habe. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur  Associated Press räumte al-Sudani ein, dass die Pflege der engen, aber komplizierten Beziehungen Bagdads zu Washington und Teheran einen schwierigen Balanceakt erfordere.

Iranische Drohungen

Währenddessen beging der Iran am Dienstag mit Protesten den 46. Jahrestag der Geiselkrise in der Teheraner US-Botschaft vom 4. November 1979, bei der 52 amerikanische Diplomaten und Zivilisten 444 Tage lang gefangen gehalten wurden. In einer vom Sender Islamic Republic of Iran Broadcasting (IRIB) zitierten Erklärung verkündete das IRGC, dass die Handlungen der Vereinigten Staaten »nach 46 Jahren Feindseligkeit und parallel zu dem [im Juni] aufgezwungenen, zwölftägigen Krieg gezeigt haben, dass das Muster von Intervention, Druck, Täuschung und Drohungen nach wie vor ein beständiger Ansatz gegen … die Islamische Republik Iran ist«.

Der Oberste Führer des Irans, Ayatollah Ali Khamenei, sagte am Montag bei einer Studentenversammlung in Teheran anlässlich des Jahrestags der Botschaftsbesetzung, dass »die Arroganz der Vereinigten Staaten nichts anderes als Unterwerfung akzeptiert. Die Amerikaner sagen manchmal, dass sie mit dem Iran zusammenarbeiten möchten. Eine Zusammenarbeit mit dem Iran ist jedoch nicht möglich, solange die USA weiterhin das verfluchte zionistische Regime unterstützen, Militärstützpunkte unterhalten und sich in die Region einmischen. Wenn sie die Unterstützung für das zionistische Regime vollständig aufgeben, ihre Militärstützpunkte aus der Region abziehen und sich nicht mehr in diese Region einmischen, dann kann eine Zusammenarbeit in Betracht gezogen werden.«

Die US-Regierung vermittelte einen Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel, der den vom 13. bis 25. Juni andauernden Krieg beendete, der durch die Beschleunigung des iranischen Atomprogramms ausgelöst worden war. Präsident Donald Trump, der sich im Juni an den IDF-Angriffen auf die Nuklearanlagen der Islamischen Republik beteiligt hatte, warnte den Iran am 28. Juli vor erneuten Feindseligkeiten.

Bei einer in Schottland gemeinsam mit dem britischen Premierminister Keir Starmer abgehaltenen Pressekonferenz sagte Trump, der Iran sende »sehr schlechte, sehr böse Signale. Das sollten sie nicht tun. Wir haben ihre nuklearen Ressourcen zunichte gemacht. Sie können wieder von vorne anfangen. Wenn sie das tun, werden wir sie schneller auslöschen, als man mit dem Finger darauf zeigen kann. Wir werden das gerne, offen und bereitwillig tun.«

Als Reaktion darauf erklärte der iranische Außenminister Abbas Araghchi, Teheran werde »niemals auf Drohungen und Einschüchterungen reagieren« und »nicht zögern, entschlossener zu reagieren«, sollte es zu einem weiteren Krieg kommen.

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