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Teenager floh vor Antisemitimus aus Deutschland – wie sein Großvater

Teenager floh vor Antisemitimus aus Deutschland – wie sein Großvater„Vor neun Monaten hat Liam Rückert sein Zuhause und seine Mutter in Berlin zurückgelassen, um ein neues Leben in einem Internat in Israel zu beginnen. Mit nur 16 Jahren war er von antisemitischen Mobbern aus Deutschland vertrieben worden. Die Angriffe hatten zwei Jahre lang angedauert und seine Klassenkameraden sprachen offen darüber, Juden zu töten und gaben ihm abscheuliche Namen. Die Noten des ängstlichen Teenagers wurden immer schlechter, nachdem er dem Unterricht nicht mehr beiwohnte. Anschließend wurde er in eine Sonderklasse für Kinder mit Lernproblemen geschickt. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war eine Schulreise nach Rom. Liam weigerte sich mitzufahren. Er erzählte seiner Mutter erst kürzlich, dass der Grund dafür eine Drohung von Seiten der Mobber sei, die ihm gesagt hatten, dass er niemals aus Italien zurückkehren würde. Seine Geschichte ist wahrhaft gruselig genug, aber eine Wendung macht es noch schockierender. ‚Mein Sohn war gezwungen, Deutschland auf den Monat genau 80 Jahre nach seinem Großvater zu verlassen und das aus den gleichen Gründen – wegen Antisemitismus‘, sagt seine Mutter Billy. ‚Es ist einfach zu schrecklich, dies noch einmal zu sehen.‘ Liam wurde von einer Schule in der Nähe von Tel Aviv ein Zufluchtsort angeboten, wo er jetzt aufblühen kann. Aber seine Geschichte, bei der er genau wie sein Großvater, Issak Munves, aus Deutschland flüchtete, zeigt die Explosion des Antisemitismus in der Nation, die die Übel des Holocaust zu verantworten hatte.

Etwas mehr als sieben Jahrzehnte nach der scheußlichen Entdeckung der NS-Gaskammern sprach der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, eine Warnung aus. Er sagte, dass es heutzutage nicht sicher sei, wenn Juden in der Öffentlichkeit Kippot tragen würden, um ihren Glauben kundzutun. ‚Meine Meinung… hat sich nach der anhaltenden Brutalisierung der deutschen Gesellschaft geändert‘, sagte er vor zwei Wochen gegenüber einer Zeitung. ‚Ich kann Juden nicht empfehlen eine Kippa zu tragen, wann und wo immer sie wollen.‘ Der israelische Präsident Reuven Rivlin antwortete auf die Warnung, die auf die Veröffentlichung von Daten über zunehmende Fälle von Missbrauch und Gewalt folgte: ‚Dies entspricht einem Eingeständnis, dass Juden auf deutschem Boden nicht sicher sind.‘“ (Ian Birall: „Did German anti-Semitism ever really go away? Jewish teenager who was menaced by racists flees the country – 80 years after his grandfather did the same to escape Nazis“)

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