Tausende irakische Terroristen in syrischer Haftanstalt

Im IS-Gefangenenlager im syrischen Hasaka sitzen Tausende irakische Terroristen
Im IS-Gefangenenlager im syrischen Hasaka sitzen Tausende irakische Terroristen (© Imago Images / Ritzau Scanpix)

Unter den 33.000 IS-Mitgliedern, die im berüchtigten syrischen Gefängnis Hasaka einsitzen, befinden sich auch dreitausend irakische Terroristen.

Der Militärsprecher des syrischen Premierministers, Yehia Rasool, gab bei einem Vortrag im Erbil Forum am Donnerstag nähere Details zum Gefängnis Hasaka im Nordosten Syriens bekannt, in dem 33.000 Terroristen inhaftiert sind, von denen rund dreitausend zu den gefährlichsten irakischen Terroristen zählen, wie Rasool hinzufügte.

Die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in Nord- und Ostsyrien (Rojava) internierten nach der territorialen Niederlage des Islamischen Staats in Hasaka Tausende IS-Mitglieder in Einrichtungen wie dem Sina’a-Gefängnis oder dem Lager al-Hol.

Am 20. Januar 2022 griff der IS die Haftanstalt, in der über 4.000 IS-Kämpfer, darunter auch Minderjährige, einsaßen, mit sprengstoffbeladenen Fahrzeugen und anderen Waffen an, woraufhin es über eine Woche lang zu heftigen Kämpfen zwischen IS-Kämpfern und den SDF kam.

Das Gefängnis konnte schließlich mit Unterstützung der weltweiten Anti-IS-Koalition unter der Führung der USA zurückerobert werden. Anschließend wurden die Inhaftierten in andere Anstalten verlegt. Die Streitkräfte gaben an, dass 121 ihrer Kämpfer, Gefängniswärter und Zivilisten sowie 374 IS-Mitglieder getötet wurden, wollten die Flucht etlicher IS-Kämpfern jedoch nie bestätigen.

Nebenlager für Familienangehörige

In Hasaka befindet sich auch das berüchtigte Lager al-Hol, in dem über 50.000 Ehefrauen, Kinder und sonstige Angehörige von IS-Mitgliedern festgehalten werden, die mehrheitlich aus dem Irak stammen. Sie waren ebenfalls interniert worden, als die SDF im März 2019 die Kontrolle über die letzte Hochburg der Gruppe in Syrien übernahm.

Wie Yehia Rasool bei seinem Vortrag ausführte, seien Lager wie al-Hol »ein Lehrbeispiel dafür, wie man eine neue Generation von IS-Mitgliedern erzieht, die zehnmal gefährlicher ist als die vorangegangenen«. Der Irak hat im vergangenen Jahr über 700 Familien aus al-Hol repatriiert, von denen die meisten einen Rehabilitationsprozess im Irak durchlaufen.

Das Lager ist dafür berühmt-berüchtigt, über ein starkes Netzwerk von IS-Gruppen zu verfügen, und steht im Verdacht, eine Basis für IS-Operationen zu sein. SDF-Kräfte haben in Zusammenarbeit mit den US-geführten Koalitionstruppen mehrfach umfangreiche Sicherheitsoperationen durchgeführt und IS-Mitglieder festgenommen.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!