Der von den Taliban verfasste Film „Victorious Force 3“ gibt nicht nur den USA die Schuld an 9/11, sondern ist auch eine Lobeshymne auf die „Mäyrtyrer“-Truppen der afghanischen Terrorgruppe.
Thomas Joscelyn, Long War Journal
Ein Großteil des im afghanischen Fernsehen ausgestrahlten Films „Victorious Force 3“ ist einer Parade der „Märtyrer“-Einheiten der Terrororganisation gewidmet, die eine herausragende Rolle bei den militärischen Siegen der Gruppe spielten. Der Sprecher erklärt, dass Afghanistan „unter der Führung des Islamischen Emirats“ nun „eine starke politische Position und [eine] fortschrittliche militärische, dschihadistische und nach dem Märtyrertod strebende Kraft“ besitze, die „bereit und stolz ist, jedes Opfer zu bringen, um ihren Glauben, ihr Land und ihre Unabhängigkeit gegen jeden Terroristen zu verteidigen.“
Eine Delegation der Militärkommission der Taliban wird bei der Ankunft im Militärlager Al-Fatih gezeigt. Ihre Gesichter sind unkenntlich gemacht, um ihre Identität zu verschleiern. Eine Ehrenwache marschiert vor ihnen auf, bevor die Delegation „verschiedene nach dem Märtyrertod strebende Truppen“ im Zuge einer einer Militärparade inspiziert. (…)
„Die Märtyrertruppe des Islamischen Emirats ist eine Truppe, die in den letzten 20 Jahren große Opfer für die Unabhängigkeit, die Verteidigung des geliebten Landes und die Errichtung eines islamischen Systems gebracht hat“, sagt Mohammad Yaqoob [der Sohn des ehemaligen Taliban-Anführer Mullah Omar, stellvertretender Emir im Islamischen Emirat der Taliban, Leiter der Militärkommission und seit 7. September Verteidigungsminister; Anm. Mena-Watch].
„Wir wissen all diese Opfer der nach dem Märtyrertod strebenden Kräfte des Islamischen Emirats zu schätzen. Und wir betrachten sie als Wohltäter, möge Allah ihre Opfer annehmbar machen… Die nach dem Martyrium strebende Truppen tragen nun eine schwere Verantwortung”, erklärt Yaqoob. „Sie werden die wichtigste Kraft zum Schutz des Islamischen Emirats und des islamischen Systems sein.“
Das bedeutet, dass – auch wenn der Krieg gegen die von den USA unterstützte Regierung gewonnen wurde – die „nach dem Martyrium strebenden“ Einheiten mit ihrem Kampf noch nicht am Ende seien.
„Wir werden unsere Anstrengungen um ein Vielfaches erhöhen, um diese Truppe zu stärken und auszurüsten. Wir werden alle rechtschaffenen Kader rekrutieren, die in den verschiedenen militärischen Künsten bewandert sind. Und wir werden alle Ressourcen in Übereinstimmung mit den Richtlinien der islamischen Scharia effektiv einsetzen, um dies zu erreichen”, sagt Yaqoob.
„Alle Menschen in Afghanistan müssen die Pflicht der Dschihad-Ausbildung so weit wie möglich erfüllen, jeder Bürger muss [ein] fähiger militärischer Mudschahid und jederzeit bereit sein, die Unabhängigkeit, das Land und das islamische System zu verteidigen.“
Ein Sprecher betont, dass die Arbeit der „Märtyrer“-Geschwader noch nicht beendet sei, und gratuliert ihnen „zum erfolgreichen Abschluss der ersten Phase eurer Mission“. Darüber hinaus behauptet er, dass die gegenwärtigen Probleme der „islamischen Ummah auf die Nachlässigkeit in der militärischen Ausbildung“ zurückzuführen sind, was bedeutet, dass die weltweite Gemeinschaft der Muslime eine ähnliche Ausbildung erhalten sollte.
(Aus dem Artikel „Taliban blames America for 9/11 in video celebrating its own suicide squads“, der im Long War Journal erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)