„Zwei Tage nach seinem Abbruch der politischen Gespräche in Genf hat das Assad-Regime die Angriffe auf das belagerte Gebiet Ostghouta in der Nähe von Damaskus wieder aufgenommen. Innerhalb von 24 Stunden flogen Kampfflieger des Regimes am Sonntag 30 Einsätze und trafen dicht besiedelte Wohngebiete. Dabei starben Anwohnern, Rettungskräften, Mitarbeitern von Hilfsorganisationen sowie einem Kriegsberichterstatter zufolge mindestens 27 Menschen. Mindestens 17 Menschen wurden in der Stadt Hamouriya bei einem Angriff auf den Marktplatz und ein nahegelegenes Wohngebiet getötet und vier weitere in Erbin. Auch in Misraba und Harasta gab es Tote. Seit das Regime die von Moskau vermittelte Deeskalationszone, zum Teil mit Unterstützung der Russen, vor drei Wochen angriff, hat es seine Luft-, Granaten- und Raketenangriffe intensiviert. Fast 200 Zivilisten sind dadurch inzwischen umgekommen. Unterdessen sind in der Gegend 390.000 Menschen von Unterernährung, dem Hungertod und belagerungsbedingten Krankheiten bedroht. Die UNO hat vor einer ‚totalen Katastrophe’ gewarnt. Menschen stürben infolge der Belagerung an Krankheiten und 1500 Kinder seien unmittelbar von Unterernährung bedroht. Das Regime schloss im März die letzten Tunnel und im Juli den letzten Kontrollpunkt für Versorgungsgüter. Seitdem hat es fast alle Bitten, Hilfslieferungen durchzulassen, abgelehnt.
Am Freitag beendete die Delegation des Assad-Regimes ihre kurzzeitige Teilnahme an den von der UNO vermittelten politischen Gesprächen in Genf. Die Zukunft Bashar al-Assads stehe nicht zur Diskussion. ‚Für uns als Regierungsdelegation ist diese Runde vorbei’, erklärte UNO-Botschafter Bashar al-Ja’afari, der die Delegation anführte. Der UNO-Gesandte Staffan de Mistura hatte erklärt, er gehe davon aus, die Gespräche über eine neue Verfassung, das Regierungssystem, Wahlen und die ‚Bekämpfung des Terrorismus’ würden bis zum 15. Dezember dauern.“ (Scott Lucas: „Syria Daily: Regime Renews East Ghouta Attacks After Geneva Walkout“)