Syrischer Politologe: Friede ist der beste Weg für die palästinensische Sache

Syrischer Politologe Mazen Al-Olaiwy spricht sich im ägyptischen TV für Frieden mit Israel aus
Syrischer Politologe Mazen Al-Olaiwy spricht sich im ägyptischen TV für Frieden mit Israel aus (Quelle: MEMRI TV)

Da die arabischen Staaten mit ihren Kriegen nichts erreicht hätten, sei es nun an der Zeit es mit Frieden und Verhandlungen zu versuchen, so Mazen Al-Olaiwy im ägyptischen Fernsehen.

MEMRI TV

Der syrische Politologe Mazen Al-Olaiwy sagte in einem Interview vom 16. September 2020 im Alghad TV (VAE/Ägypten), dass die arabischen Länder keine wesentlichen Gewinne durch einen Krieg gegen Israel erzielt hätten, und erklärte, dass eine friedliche Lösung der beste Weg zur Wiederherstellung der Rechte der Palästinenser geworden sei.

Mazen Al-Olaiwy: „Wie wird dieses [Friedens-]Abkommen dazu beitragen, Veränderungen herbeizuführen? Zunächst einmal ist der wichtigste Punkt die Stärkung des Konzepts des Friedens statt des Konzepts des Krieges. Die Kriegstrommeln, die die Araber seit 70 oder 80 Jahren schlagen, haben uns nicht weitergebracht. Wir wurden 1948 und 1967 besiegt, und 1973 haben wir ebenfalls nicht wirklich gewonnen, auch wenn wir nicht schlimm besiegt wurden. Danach war das Machtgleichgewicht in der Region gestört.“

Interviewer: „Aber 1973 waren wir siegreich, 1973… Ich glaube, dass wir 1973 gewonnen haben und die militärischen Kampagnen zu Ende gingen. Danach wandten wir uns den Verhandlungen zu.“

Al-Olaiwy: „Es war kein Sieg… Lassen Sie uns das klarstellen. Wir nennen es einen ‚Sieg‘, aber es war nur in dem Sinne ein Sieg, dass wir nicht besiegt wurden. Was ist wirklich passiert? Lassen Sie uns vernünftig und realistisch sein. Syrien hat Quneitra befreit, aber die Golanhöhen und andere Gebiete verloren. Die Dinge waren mehr oder weniger ausgeglichen. Ohne das Camp-David-Abkommen hätte Ägypten den Sinai nicht zurückbekommen.

In der Tat hatten die [Araber] im Krieg von 1973 einige Erfolge zu verzeichnen: Die Überschreitung der Bar-Lev-Linie durch Ägypten ist ein Beispiel dafür. Die Befreiung des Außenpostens auf dem Berg Hermon durch Syrien… Es gab Errungenschaften, die niemand leugnen kann. Darüber hinaus war das Wichtigste die arabische Solidarität. Alle Araber zeigten sich solidarisch und geeint, und deshalb konnte Israel keinen durchschlagenden Sieg wie 1967 erringen. (…)

Nach Camp David änderten sich die Überlegungen. Israel wurde immer stärker und stärker, während die Araber nicht so stark wurden. Das israelische Militärarsenal entwickelte sich sehr stark, während sich das arabische Arsenal nicht auf dem gleichen Niveau entwickelte. Deshalb ist seit 1973 der Krieg nicht mehr die einzige Option.

Nach Oslo, als die Palästinenser selbst ein Abkommen unterzeichnet hatten… Jassir Arafat leitete das ein, und Mahmud Abbas war auch dabei. Dieses Abkommen schränkte die Rolle der Araber in der palästinensischen Sache ein. Die Araber gaben ihre Unterstützung für die palästinensische Sache jedoch nicht auf. Eine friedliche Lösung ist die beste und geeignetste Option zur Wiederherstellung der Rechte der Palästinenser geworden.“

(Aus dem Artikel „Syrian Political Analyst Mazen Al-Olaiwy: The Arabs Have Gained Little By Fighting Israel; Peace Is The Best Way To Restore Palestinian Rights“, der bei MEMRI TV erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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