Am Beispiel Nordkoreas sehe man, dass nicht einmal die USA es wagen, einen Staat anzugreifen, der über Atomwaffen verfügt. Deshalb müsse auch Syrien in den Besitz nuklearer Waffen kommen, um Israel bedrohen zu können.
Der syrische Militärexperte und Brigadegeneral (i. R.) Haytham Hassoun forderte am 3. Juni in einer Sendung auf Ikhbariya TV die atomare Bewaffnung Syriens, da nur so eine ausreichende Abschreckung auf Israel ausgeübt werden könne. Vom Interviewer auf eine Aussage des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah angesprochen, der mit einem Angriff mit konventionellen Waffen auf Ammoniumtanks in Haifa gedroht hatte, antwortete Hassoun:
»Das war, um ein Gleichgewicht gegenseitiger Angst bzw. gegenseitiger Abschreckung herzustellen. Eine aktive Herangehensweise in dieser Frage wäre der Erwerb nuklearer Waffen. Wer sagt, das zionistische Gebilde sei berechtigt, solche Waffen zu besitzen, Syrien oder Ägypten aber nicht? […]
Ich spreche speziell über diejenigen, die dem zionistischen Gebilde drohen wollen. Sie können dem zionistischen Gebilde nur drohen, wenn sie entsprechende Waffen besitzen: Atomwaffen. Es macht keinen Sinn zu sagen: ›Ich will keine Atomwaffen besitzen.‹ Wenn wir können, müssen wir diese Waffe haben.«
Er könne, so Hassoun in dem von MEMRI übersetzten Interview, viele Beispiele nennen, die seine Ansicht untermauerten:
»Wie kommt es, dass die USA sich nicht trauen, Nordkorea anzugreifen? – Weil Nordkorea Atomwaffen besitzt. Warum trauen die USA sich nicht, andere Länder ins Visier zu nehmen? Die Frage ist mit der Fähigkeit verbunden, diese Waffen zu erlangen.
Bislang war kein arabisches Land in der Lage das zu tun. Deswegen müssen wir uns mit passiver Verteidigung zufriedengeben, was bedeutet, dass wir unsere Abschreckungskraft mit konventionellen Waffen erreichen müssen, um das zionistische Gebilde zu zwingen, seine Atomwaffen zurückzuhalten, was diese in eine Last für das zionistische Gebilde verwandelt.«