„Israelische Luftangriffe in der Nähe von Damaskus und der zentralsyrischen Stadt Homs haben mehr als zwanzig Tote und Verletzte gefordert. (…) Das Regime in Damaskus hielt sich mit genauen Angaben (…) zurück. Stattdessen prahlte die staatliche Propaganda mit der Fähigkeit der syrischen Luftabwehr. Diese habe feindliche Raketen abgefangen, die im libanesischen Luftraum von israelischen Kampfjets abgefeuert worden seien, berichtete Sana. Eine fehlgeleitete Luftabwehrrakete schlug jedoch im türkisch besetzten Nordzypern ein. Einwohner berichteten von Explosionen um kurz vor ein Uhr morgens, deren Druckwellen weit über die Insel zu spüren gewesen seien. Trümmerteile der Rakete stürzten auf einen Hügel nahe Taschkent nordöstlich der Hauptstadt Nikosia ein und lösten einen Brand aus.
Sowohl griechisch- wie türkisch-zypriotische Vertreter gehen davon aus, dass es sich um Trümmerteile einer russischen S-200-Abwehrrakete handelt. Die Teile, die nahe einem Dorf von Taschkent gefunden worden seien, stammten von einer S-200, sagte Ersin Tatar, Ministerpräsident der international nicht anerkannten Regierung in Nordzypern. Der ehemalige griechisch-zypriotische Geheimdienstchef Andreas Pentaras äußerte sich ähnlich. Sollte sich dies bestätigten, wäre es das erste Mal, dass Zypern in den Krieg im Nachbarland hingezogen wurde. Derartige Irrläufer können nicht nur für Bewohner von Zypern, sondern auch für den zivilen Luftverkehr in der Region katastrophale Folgen haben. Wegen des Kriegs machten zivile Fluggesellschaften in den letzten Jahren einen großen Bogen um den Luftraum zwischen Zypern und Syrien. Nachdem das Regime mit russischer und iranischer Unterstützung im letzten Jahr einen Großteil des Landes wieder unter seine Kontrolle gebracht hatte, haben mehrere Fluggesellschaften die Routen durch den syrischen Luftraum in jüngster Zeit wieder aufgenommen.“ (Inga Rogg: „Israelische Luftangriffe in Syrien fordern Tote“)