Russland will das UNO-Mandat nicht verlängern, durch das rund eine Millionen Menschen im Nordwesten Syrien mit humanitärer Hilfe versorgt wird.
Maximilian Popp, Spiegel
Die Bewohnerinnen und Bewohner Idlibs können sich nicht allein versorgen. Sie sind angewiesen auf Hilfen aus dem Ausland, die bislang vor allem über den Grenzübergang Bab al-Hawa aus der Türkei in die Provinz gelangten. 1000 Lastwagenladungen mit Lebensmitteln und Medikamenten schaffen die Uno und Nichtregierungsorganisationen auf diesem Weg jeden Monat nach Idlib.
Nun will Russland diese letzte Lebenslinie kappen. Kremlchef Wladimir Putin drängt darauf, dass Hilfslieferungen künftig über Syriens Hauptstadt Damaskus abgewickelt werden, ganz so wie es sich sein Protegé, Diktator Baschar al-Assad, wünscht.
Eigentlich hatten sich die Mitglieder des Uno-Sicherheitsrats 2014 darauf verständigt, vier Grenzposten nach Nordwestsyrien zu öffnen, um Zivilistinnen und Zivilisten Unterstützung zukommen zu lassen. Bereits im vergangenen Jahr drohte das Regime in Moskau damit, das Mandat nicht zu verlängern.
Letztlich einigte man sich auf einen Minimalkompromiss, wonach zumindest Bab al-Hawa offen bleibt. Jetzt aber möchte Putin auch diesen Übergang ab dem 10. Juli dicht machen. Die Folgen für die Menschen in Idlib wären verheerend.
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