Syrien: Assad-Regime ermordet über 500 Zivilisten

Die Angriffe von Seiten Russlands und des Assad-Regimes haben seit Ende April mindestens 544 Zivilisten in der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens getötet, so berichtete ein führender oppositioneller Beobachter des Konflikts. Das Syrische Netzwerk für Menschenrechte erklärte, dass 2.117 Zivilisten verletzt worden seien. 130 der Getöteten sind Kinder. Das Assad-Regime verrletztegelmäßig die entmilitarisierte Zone um Nord-Hama und Idlib, die im vergangenen September von Russland und der Türkei etabliert worden war, indem es die Situation mit der Bombardierung und dem Beschuss, der ab Mitte Februar stattfand, zum Eskalieren brachte und die Angriffe mit dem Start einer Offensive des russischen Regimes gegen Nordwest-Hama am 6. Mai verstärkte. Mehr als 330.000 Menschen, die zu der Bevölkerung von Idlib und Nord-Hama zählen – etwa 20% der in Syrien Verbliebenen – wurden vertrieben. 30 medizinische Zentren wurden angegriffen und mehrere Retter getötet.

Fadel Abdul Ghany, der Vorsitzende der SNHR, sagte: ‚Das russische Militär und sein syrischer Verbündeter zielen durch die rekordverdächtige Bombardierung von medizinischen Einrichtungen absichtlich auf Zivilisten.‘ Ahmad al-Sheikho, der Sprecher der Zivilverteidigung von Idlibs Weißhelmen, bemerkte: ‚Ganze Dörfer und Städte sind bereits verlassen.‘ Am vergangenen Freitag wurden mindestens 12 Zivilisten, die meisten davon Kinder, getötet, als die Stadt Muhambal von Kampfflugzeugen und Hubschraubern angegriffen wurde, die Fassbomben abwarfen. Bei der ersten Welle kamen drei Menschen ums Leben. Anschließend griffen die Kampfflugzeuge Zivilisten an, die vor den ersten Bombenanschlägen geflohen waren. Das Kafranbel-Krankenhaus war am vergangenen Donnerstag die dreißigste Einrichtung, die während des Angriffs bombardiert wurde. ‚Diese medizinischen Einrichtungen wurden in weniger als zwei Monaten bombardiert und außer Betrieb gesetzt. Das ist kein Zufall. Geben wir dieser Situation einen Namen, der der Wirklichkeit entspricht: Es ist ein Kriegsverbrechen’, sagte Dr. Khaula Sawah, die Vizepräsidentin der US-amerikanischen Union für medizinische Versorgung und Hilfsorganisationen, die die medizinischen Zentren unterstützt.

Trotz des Angriffs auf die Zivilbevölkerung, konnte die Offensive des russischen Regimes den Widerstand nicht brechen. Die Assad-Truppen wurden von russischen Luftangriffen und Beratern vor Ort unterstützt und eroberten schnell mehrere Städte und Dörfer im Nordwesten von Hama. Sie wurden jedoch bald von türkisch unterstützten Rebellen und dem islamistischen Block Hay’at Tahrir al-Sham gestoppt. Ein Gegenangriff im letzten Monat hat einen Teil des Territoriums bereits zurückerobert. In einem 23-seitigen Bericht dokumentierte die SNHR die Ermordung von 1.864 Zivilisten, darunter 468 Kinder und 285 Frauen, im Zeitraum von Januar bis Juni. Die Summe umfasst 15 Personen des medizinischen Personals, sowie sechs Medienarbeiter und sechs Retter. Von den genannten Opfern wurden insgesamt 159 zu Tode gefoltert.“ (Scott Lucas: „Syria Daily: Russia-Regime Attacks Kill At Least 544 Idlib Civilians in 2 Months“)

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