Latest News

Syriens Übergangsregierung liefert sich Kämpfe mit der Hisbollah

Bewaffnete Kräfte der neuen syrischen Regierung liefern sich an der Grenze zum Libanon Kämpfe mit der Hisbollah
Bewaffnete Kräfte der neuen syrischen Regierung liefern sich an der Grenze zum Libanon Kämpfe mit der Hisbollah (Imago Images / Middle East Images)

Nachdem Hisbollah-Mitglieder drei syrische Soldaten getötet hatten, kam es an der Grenze beider Länder zu schweren Kämpfen zwischen der syrischen Armee und der libanesischen Hisbollah.

Die neue syrische Regierung sah sich am Montag erneut gezwungen, gegen die Hisbollah im Libanon vorzugehen, nachdem mehrere Mitglieder der syrischen Sicherheitskräfte direkt hinter der Grenze zum Nordlibanon getötet worden waren. Das Gebiet in der Nähe von Qusayr und Hermel wurde in der Vergangenheit von der Hisbollah infiltriert und diente ihr als Aufmarschgebiet, als die vom Iran unterstützte Terrorgruppe im Jahr 2012 aufseiten des ehemaligen Diktators Baschar al-Assad in den syrischen Bürgerkrieg eingriff.

Laut der Nachrichtenagentur AP begannen die jüngsten Kämpfe an der Grenze, nachdem drei Soldaten der syrischen Regierung getötet worden waren. Als Reaktion darauf beschoss die Armee Hisbollah-Aufmärsche entlang der Grenze, heißt es in dem Bericht. Während die Hisbollah jegliche Beteiligung an dem Angriff auf Syrien bestritt, berichtete die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR), dass bei den Zusammenstößen am Montag fünf weitere Soldaten getötet worden seien.

Der TV-Sender Al-Arabiya zeigte Aufnahmen der Kämpfe, bei denen einer seiner Kameramänner in das Raketenfeuer geriet. Die Hisbollah soll auf das Medienteam gefeuert haben, das sich bei den Streitkräften befand. »Der Angriff führte zum Tod eines Mitglieds der syrischen Armee und zur Verletzung einer Reihe von Journalisten, darunter ein Kameramann von Al Arabiya und Al Hadath. Sie wurden laut unserem Korrespondenten im Krankenhaus behandelt.« In Folge sei es »zu zeitweiligen Zusammenstößen zwischen syrischen Streitkräften und Hisbollah-Elementen gegenüber der Stadt Al-Qasr in der Nähe der syrisch-libanesischen Grenze« gekommen.

Schwieriger Zeitpunkt

Dem Bericht zufolge haben Hisbollah-Kämpfer im Gouvernement Homs an der syrisch-libanesischen Grenze die syrischen Streitkräfte angegriffen. »Dies geschah, als die Armee nach der Entsendung erheblicher Verstärkungen in das Grenzgebiet durch das Verteidigungsministerium vollständig entlang der Grenze zum Libanon stationiert war. Kameras von Al Arabiya und Al Hadath dokumentierten den Moment, in dem die syrische Armee die libanesische Hisbollah-Miliz mit Dutzenden von Raketen angriff« ebenso wie mit Artillerie, heißt es in dem Bericht. Dies sei erfolgt, nachdem die Hisbollah drei syrische Soldaten entführt und getötet hatte.«

Das Verteidigungsministerium kündigte an, alles Notwendige zu tun, um die Eskalation zu stoppen und fügte hinzu, Hisbollah-Mitglieder hätten die syrische Grenze überschritten, was zu diesen Kämpfen führte.

Laut Al-Arabiya übergab die libanesische Armee über das Libanesische Rote Kreuz den syrischen Behörden die Leichen der drei Soldaten, die am Sonntagnachmittag in der Nähe der Stadt Al-Qasr geborgen worden waren. »In einer Erklärung bestritt die Hisbollah jegliche Verbindung zu den Ereignissen an der libanesisch-syrischen Grenze oder zu Ereignissen auf syrischem Gebiet.« Aufnahmen zeigten eine große Anzahl von Bewohnern, die aus Angst vor eskalierenden Zusammenstößen zwischen der Hisbollah und der syrischen Armee aus dem Osten des Libanons flohen.

»Die Kämpfe finden zu einem schwierigen Zeitpunkt statt. Dies ist mindestens das zweite Mal, dass die syrischen Streitkräfte mit Chaos in der Nähe von Hermel an der Grenze zu kämpfen haben«, schrieb Seth J. Frantzman in einer Analyse für die Jerusalem Post.

Nicht nur ist Syrien durch den Aufstandsversuch Assad-treuer Loyalisten und das darauf folgende Massaker an rund achthundert alawitischen Zivilisten erschüttert, sondern auch die Kritik am islamisch geprägten Verfassungsentwurf wird lauter. Gleichzeitig führte der syrische Präsident Ahmed al-Sharaa am Montag ein Gespräch mit dem Emir von Katar über den Wiederaufbau des vom Assad-Regime in Trümmern hinterlassenen Landes, wie syrische Staatsmedien berichteten. Währenddessen wurde gemeldet, dass Deutschland im Vorfeld einer Geberkonferenz Hunderte Millionen an Hilfsgeldern für Syrien zugesagt hat.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir reden Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!