Von Florian Markl
Bei manchen Meldungen weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Zum Beispiel bei dieser: Wie UN-Watch berichtet, wurde Syrien als Berichterstatter des sogenannten ‚Dekolonisations-Komitees‘ der Vereinten Nationen wiedergewählt. Zu dessen Aufgaben gehört es, für die fundamentalen Menschenrechte jener einzutreten, die sich gegen „Unterwerfung, Beherrschung und Ausbeutung“ auflehnen. Das Mörderregime, das seit nunmehr fünf Jahren Krieg gegen die eigene Bevölkerung führt, dabei nicht einmal vor dem Einsatz von Giftgas zurückgeschreckt ist, Verantwortung für den Tod von weit über 300.000 Menschen trägt und über 11 Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht hat, ausgerechnet diese Regime soll also die Rechte unterworfener und unterdrückter Völker verteidigen. Schon die Wahl Venezuelas zum Vorsitzenden des Komitees ist beschämend; die Wiederwahl Syriens zu dessen Rapporteur ist ein Schlag ins Gesicht der zahlreichen Opfer des Assad-Regimes und Zeugnis einer moralischen Bodenlosigkeit – die für die Vereinten Nationen freilich nur allzu typisch ist.