„US-Präsident Donald Trump will das beenden, was er ‚endlose Kriege‘ genannt hat – aber er steht in Syrien zunehmend vor Hürden, weil die US-Politik damit konfrontiert ist, dass es schwer ist, aus einem Konflikt herauszukommen, wenn man einmal in ihn verwickelt ist. Die von den USA geführte Koalition und ihre Partner von den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) vor Ort haben im März dieses Jahres den Islamischen Staat (IS) besiegt, aber die dschihadistische Bedrohung besteht nach wie vor. Die Türkei hat angekündigt, dass sie eine Operation in Ostsyrien in Gebieten durchführen wird, in denen die USA und ihre Partner präsent sind, was zu Instabilität und mehr Flüchtlingen führen könnte.
Das Problem für die USA in Syrien, aus dem Trump im Dezember den Rückzug gelobt hat, besteht darin, dass sie hergekommen sind, um den IS zu besiegen – aber jetzt von Russland, dem Iran, dem syrischen Regime und der Türkei herausgefordert werden, von denen letztere ein Verbündeter der USA sein soll.
Jedes dieser Länder ist aus unterschiedlichen Gründen gegen die Anwesenheit der USA. Das syrische Regime widersetzt sich den USA, weil es nicht will, dass Amerika lokale Kräfte stärkt und seiner ‚Souveränität‘ schadet. Russland widersetzt sich den USA, weil Moskau das syrische Regime unterstützt, aber auch, weil es sich wünscht, dass der Einfluss der USA geschwächt wird. (…)
Die Opposition des Iran gegen die USA ist klar: Sie will die Rolle Amerikas im Irak untergraben, ohne einen Konflikt mit Washington zu provozieren. Dennoch haben die USA die in Syrien tätige Revolutionsgarden sanktioniert und die Rolle des Iran in dem vom Krieg gebeutelten Land verurteilt. Teheran versteht, dass die USA in Syrien eine Herausforderung für ihr Vorhaben darstellen, dort seinen Einfluss zu erhöhen und einen Korridor iranischer Macht zu errichten, der sich von Al Bukamal an der irakischen Grenze bis Damaskus erstreckt.
Schließlich ist die Türkei besorgt über die Rolle der USA, weil sie glaubt, dass die SDF eine Dachorganisation sind, der die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) angehört, die von beiden Länder als terroristische Gruppe betrachtet wird.“ (Seth J. Frantzman: „Trump has a serious Syria problem – analysis“)