
„Dass auch die syrischen Staatsmedien die Bedeutung des Besuchs [des iranischen Verteidigungsministers Amit Hatami am Sonntag in Damaskus] herausstrichen, weist deutlich darauf hin, dass Syrien und der Iran – angesichts der Forderungen der USA, dass der Iran Syrien verlassen solle – beide ein Interesse daran haben, mit ihrer militärischen Zusammenarbeit und ihren engen Beziehungen prahlen wollen. Der Iran gibt an, er unterstütze Syrien bei der ‚Bekämpfung des Terrorismus‘ und bei dessen Widerstand gegen die Bestrebungen der USA, die Region zu destabilisieren. Damit wendet er sich unmittelbar gegen die Behauptung der USA, der Iran destabilisiere den Nahen Osten. US-Außenminister Mike Pompeo hatte jüngst eine Iran-Arbeitsgruppe eingerichtet, die das Vorgehen verschiedener Regierungsagenturen gegen die iranischen Aktivitäten in der Region koordinieren soll. Der Nationale Sicherheitsberater John Bolton und US-Verteidigungsminister James Mattis haben beide die vom Iran ausgehenden Gefahren für die Region betont.
Die Annahme, der Iran werde seine Operationen in Syrien abwickeln und könne dazu gebracht werden, das Land zu verlassen, ist durch den Besuch des iranischen Verteidigungsministers in Syrien widerlegt worden. Der Besuch ist der sichtbare und offizielle Ausdruck eines breit angelegten, von einigen der Iran unterstützten Milizen sowie dem iranischen Korps der Islamischen Revolutionsgarden geknüpften Netzwerks, durch das der Iran in Syrien seinen Einfluss geltend macht. Damaskus nutzt den Besuch, um den Iran öffentlich zu umwerben. Der Besuch sendet angesichts der in Jerusalem geäußerten Behauptung Boltons, die Interessen Moskaus in Syrien unterschiedenen sich von jenen des Iran, auch ein Signal an Moskau. (…) Der Iran ist offenbar entschlossen, seine Präsenz in Syrien aufrechtzuerhalten.“ (Seth J. Frantztman: „Iran showcases new defense cooperation in blow to U.S., Israel“)