Das Ergebnis: Der syrische Staat verwendet unter anderem Hilfsgelder, um Menschenrechtsverletzungen zu finanzieren und schließt bestimmte Bevölkerungsgruppen gezielt und vorsätzlich von Hilfen aus. Die humanitäre Hilfe wird damit zu einem Instrument, mit dem das Regime seine Macht festigt. Das Assad-Regime diktiert den Helfern, zu welchen Bedingungen Hilfe erlaubt ist – und die Organisationen knicken vor dem Regime ein, kritisiert HRW. Der Mitarbeiter einer Hilfsorganisation beschrieb das übliche Vorgehen demnach wie folgt: ‚In Syrien musst du mit dem Regime einen Tauschhandel eingehen, das weiß jeder. Wenn ich sage, »Ich werde Schulen in diesen Gebieten renovieren«, kommt die Regierung und sagt: »Warum renovierst du nicht lieber die Schulen in diesen Gebieten?«. So geht das hin und her, bis ich mich verpflichte, auch ihre Gebiete zu sanieren, damit meine Projekte genehmigt werden.‘ Das Regime lässt Hilfe in Gebieten zu, deren Bewohner als loyal gegenüber Assad gelten. Hingegen werden Gegenden, die als Oppositionshochburgen gelten, systematisch vernachlässigt.“ (Christoph Sydow: „Wie das Assad-Regime Hilfsorganisationen zu Komplizen macht“)
