„Während der bis 2014 währenden Schlacht um Homs vertrieben das Assad-Regime und seine Verbündeten gezielt Teile der Bevölkerung. Dieses Vorgehen wurde zur Blaupause einer von Daraya bis Aleppo fortgeführten Strategie. Eine neue Studie beleuchtet, was aus den Einwohnern der Stadt wurde – und wie sich das Regime die Zukunft der einstigen Metropole vorstellt.
Mehr als die Hälfte aller Syrer wurden seit 2011 aus ihren Häusern vertrieben, 6,5 Millionen Menschen sind ‚internally displaced‘ – ein Begriff, der im Deutschen oft mit ‚Binnenflüchtlinge‘ übersetzt wird. Auf Syrien angewandt ist diese Übersetzung jedoch ungenau: Die Menschen, die nicht mehr in ihrem Dorf, ihrer Stadt, ihrer Region leben können, sind oft nicht einfach nur vor dem Krieg geflohen – ein großer Teil von ihnen wurden planmäßig vertrieben. Das Assad-Regime folgt einer Strategie der Zwangsumsiedlung. (…) Das Rechercheprojekt The Syria Institute und die niederländische Friedensorganisation PAX untersuchen in einer neuen Studie, welche Folgen diese Bevölkerungspolitik für die Zukunft Syriens hat. Anhand der Hintergründe der Belagerung und Zerstörung von Homs, sowie mithilfe von Interviews und Umfragen zeigt der Bericht No Return to Homs – A case study on demographic engineering in Syria, ‚dass die von der Regierung in der Stadt Homs angewandte Strategie der Vertreibung eine Form der Bevölkerungspolitik ist, die darauf abzielt, die Bevölkerung nachhaltig nach konfessionellen Linien zu sortieren, um so die Macht der Regierung zu konsolidieren‘.“ (Bericht auf der Website Adopt a Revolution:„‚Demographic Engineering‘: Wie das Assad-Regime seine Bevölkerung umgestaltet“)