Syrien: Der überforderte Antiimperialismus der Linken

Syrien: Der überforderte Antiimperialismus der Linken„Einmal mehr überfordert die komplexe Lage in Syrien das simpel gestrickte antiimperialistische Weltbild linker Außenpolitiker. Das war schon 2014 so, als die Kurden Kobane nur deshalb aus den Händen des IS befreien konnte, weil parallel zu ihren Angriffen am Boden die amerikanische Luftwaffe IS-Stellungen in der Stadt angriff. Dennoch hielt die Bundestagsabgeordnete Christine Buchholz damals auf Facebook ein Plakat mit der Aufschrift ‚Solidarität mit dem Widerstand in Kobane! US-Bombardement stoppen!‘ in die Kamera.

Am Freitag hat nun der linke Bundestagsabgeordnete Alexander Neu den Rückzug der Amerikaner aus Nordsyrien begrüßt. Dabei ist die Präsenz US-amerikanischer Truppen das entscheidende Hindernis, das Erdogans Einmarsch in das kurdisch dominierte Gebiet im Wege steht.

Die Linkspartei ist im Syrienkonflikt im Zweifelsfall für Assad und seine russischen Unterstützer, weil sie vor allem eine westliche Aggression hinter dem jahrelangen Krieg in Syrien sieht. Sie ist für die Kurden, gegen die Türkei. (…)

Auch Neu weiß, dass die Türkei seine kurdischen Freunde wahrscheinlich angreifen wird, befürchtet sogar ‚ethnische Säuberungen‘. Für diesen Fall verlangt der Abgeordnete Sanktionen der EU gegen die Türkei. Das ist zynisch: Die Opfer eines türkischen Militäreinsatzes werden davon nicht wieder lebendig.

Wenn das kurdische Gebiet in Nordsyrien fällt, wird die Linksfraktion ihre Krokodilstränen weinen. Sie wird weiterhin glauben, fest an der Seite der Kurden zu stehen.“ (Martin Reeh: „Zynische Freunde“)

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