„So, wie das Römische Reich im frühen fünften Jahrhundert vor Christi Geburt seinen äußeren Feinden das Feld überließ, so lässt auch Europa heute seine Verteidigungsbereitschaft zerbröseln. Im gleichen Maße wie der Reichtum Europas gewachsen ist, hat seine militärische Leistungsfähigkeit nachgelassen und ist sein Selbstbewusstsein gesunken. Diese Dekadenz zeigt sich in den Shopping Malls und in den Sportstadien. Zur gleichen Zeit hat Europa seine Türen geöffnet für Außenseiter, die am Reichtum des Kontinents teilhaben wollen, ohne aber der Gewalt des Glaubens ihrer Vorfahren abzuschwören. Der Bürgerkrieg in Syrien hat das wacklige europäische Haus ins Wanken gebracht. Er ist auch die Ursache für die große Völkerwanderung des Jahres 2015. Wie schon früher kommen Menschen aus vielen Himmelsrichtungen der Peripherie nach Europa. Sie kommen aus Nordafrika, aus dem Nahen und Mittleren Osten, aus Südasien. Aber diesmal kommen nicht Zehntausende, sondern es kommen Millionen. Die meisten kommen in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Aber sie können auf ihrem Weg nach Norden die Malaise in ihrer Heimat nicht hinter sich lassen. Wie Gibbon es bereits für das Römische Reich richtig beschrieben hat, stellt ein tiefreligiöser, monotheistischer Glaube eine enorme Gefahr für ein säkulares Reich dar.“ (Der britische Historiker Niall Ferguson, hier)
„Syrien bringt das europäische Haus ins Wanken“
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