Die wochenlangen Kämpfe zwischen zwei rebellierenden Gruppen gehen auf Kosten der medizinischen Versorgung der Zivilbevölkerung. Nun mussten alle Krankenhäuser schließen.
Es gibt wohl in der sudanesischen Hauptstadt inzwischen kein einziges funktionsfähiges Krankenhaus mehr: »Nach wochenlangen Kämpfen gibt es in Khartum keine funktionierenden Krankenhäuser mehr«, erklärte die sudanesische Ärztegewerkschaft am Dienstag gegenüber Al Arabiya. Alle Spitäler der Hauptstadt seien außer Betrieb, sagte die Gewerkschaft, Stunden nachdem sie dazu aufgerufen hatte, die Zivilbevölkerung aus dem »sinnlosen Krieg« zu evakuieren. Die Gesundheitsversorgung musste auf ein Minimum zurückgeschraubt werden, »da die Kämpfe einen Mangel an grundlegenden Gütern verursacht haben«, wie es hieß.
Laut Angaben sudanesischer Gesundheitsbehörden seien dem Konflikt bislang über 500 Zivilisten zum Opfer gefallen, weitere 5.000 seien verletzt worden. Die wirklichen Zahlen dürften allerdings wesentlich höher sein: Nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) im Sudan und des Zentralkomitees der sudanesischen Ärzte (CCSD) »könnte die genaue Zahl der Todesopfer noch viel höher liegen«, da viele Leichen aufgrund der Kämpfe nicht erreicht und registriert werden können. Dementsprechend »enthalten die meisten Aufzeichnungen nur Todesfälle, die von Gesundheitseinrichtungen gemeldet wurden«.