In dem Bericht wurden die Daten von 14.916 Lastwagen mit einer Ladung von insgesamt 227.854 Tonnen Lebensmitteln zwischen Januar und April analysiert.
Mehr als ein halbes Dutzend hochrangiger israelischer Wissenschaftler aus dem Bereich Gesundheit und Medizin führte eine eingehende Untersuchung der Nahrungsmittelhilfe für den Gazastreifen durch und stellten fest, dass Lieferungen in ausreichender Menge angekommen sind, um den Bedarf der gesamten Bevölkerung zu decken.
Die Forscher analysierten die Transporte, die von Januar bis April des heurigen Jahres auf dem Landweg in den Gazastreifen fuhren und von COGAT, der Abteilung des israelischen Verteidigungsministeriums, welche die Hilfslieferungen für den Gazastreifen koordiniert, erfasst wurden. Dabei klassifizierten sie die Güter nach Typen, also nach spezifischen Nahrungsmitteln, standardisierten Nahrungsmittelpaketen mit empfohlenen Artikeln, gekochten Mahlzeiten, Kindernahrung usw. und schätzten den Gesamtkalorien-, Eiweiß-, Fett- und Eisengehalt jeder Lieferung anhand der Werte für die Lebensmittelzusammensetzung, was zu folgender
Schlussfolgerung führte: »Die pro Kopf gelieferte Menge an Nahrungsmitteln dürfte für die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens ausreichen und entspricht den laut Sphere gegebenen humanitären Empfehlungen für die Lieferung von Nahrungsmitteln an von Konflikten betroffene Bevölkerungsgruppen im untersuchten Zeitraum.« Die angesprochenen Sphere-Standards sind die am häufigsten verwendeten humanitären Kernstandards für Ernährungssicherheit und Ernährung in humanitären Kontexten.
Zusätzliche Quellen für Nahrungsmittelhilfe, die auf dem Luft- und Seeweg sowie über die ägyptische Grenze geliefert wurden, seien nicht berücksichtigt worden, »daher spiegeln unsere Ergebnisse nicht das gesamte Nahrungsmittelangebot wider, das der Bevölkerung zur Verfügung steht und das möglicherweise mehr Obst und Gemüse enthält«, als in dem Bericht analysiert.
Weitere Studien nötig
In dem Bericht wurden die Daten von 14.916 Lastwagen mit einem Gewicht von 227.853,8 Tonnen an Lebensmitteln analysiert, die von Januar bis April 2024 in der COGAT-Datenbank erfasst wurden. Im Durchschnitt fuhren pro Monat 3.729 Transporter in den Gazastreifen und damit 124 pro Tag, was mehr Lebensmitteltransporte pro Tag sind als vor dem Krieg im Zeitraum Januar bis September 2023, als es durchschnittlich einhundert Lkw waren, so die Forscher.
Der Bericht untersuchte weder die auf die Einfuhr folgende Verteilung noch die Zugänglichkeit zu den gelieferten Gütern, da darüber keine zuverlässigen Daten vorliegen. Demensprechend wird empfohlen, dass weitere Studien speziell die Verteilung untersuchen sollten.
In zahlreichen Medienberichten wurde berichtet, dass die Hamas Hilfsgüter, die in den Gazastreifen gelangen, für ihre eigenen Zwecke beschlagnahmt. Nach israelischen Schätzungen hat die Hamas bis zu sechzig Prozent der Hilfsgüter an sich gerissen. Einem Bericht des israelischen TV-Senders Channel 12 zufolge hat die Terrororganisation seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober mindestens fünfhundert Millionen Dollar mit humanitärer Hilfe verdient.
Zu den Autoren des Berichts gehören Naomi Fliss Isakov, Leiterin Abteilung Ernährungsforschung des israelischen Gesundheitsministeriums; Dorit Nitzan, Leiterin Master-Studiengang Notfallmedizin – Bereitschaft und Reaktion an der Ben-Gurion-Universität; Moran Blaychfeld Magnazi, stellvertretende Leiterin Abteilung Ernährung im Gesundheitsministerium; Aron Troen, Leiter Master-Studiengang Biochemie, Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften an der Hebräischen Universität; Sharon Alroy-Preis, Leiterin Abteilung öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, und Ronit Endevel, Leiterin Ernährung in der Abteilung für öffentliche Gesundheit des Ministeriums.