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Irak und Iran vereinbaren Tausch von Öl gegen Gas zur Begleichung von Stromschulden

Erdöl gegen Erdgas: Irak und Iran vereinbaren Tauschmechanismus zur Begleichung der Stromschulden
Erdöl gegen Erdgas: Irak und Iran vereinbaren Tauschmechanismus zur Begleichung der Stromschulden (© Imago Images / Wirestock)

Da der Irak aufgrund des US-Sanktionen seine Stromschulden beim Iran nicht bezahlen konnte, hatte Teheran die Gaslieferungen an das Nachbarland drastisch eingeschränkt.

Der Irak und der Iran haben vergangene ein Abkommen unterzeichnet, wonach Bagdad für importiertes Gas aus Teheran mit Rohöl bezahlen wird. Die Unterzeichnung der Vereinbarung erfolgte wenige Tage, nachdem der Iran seine Lieferungen an das Nachbarland eingeschränkt hatte, weil die USA den Irak daran gehindert hatte, seine Rückstände für Gaslieferungen zur Stromerzeugung zu begleichen.

Das irakische Elektrizitätsministerium gab in Folge bekannt, das Land habe fast 5.000 Megawatt Leistung verloren, weil der Iran die Gaslieferungen in die südlichen Regionen des Irak vollständig eingestellt und die Exporte nach Bagdad und in den Zentralirak von 45 Millionen Kubikmetern auf 20 Millionen Kubikmeter reduziert hat. 

Wie das Büro des irakischen Ministerpräsidenten Mohammed Shia’ al-Sudani verlautbarte, war die nun geschlossene Vereinbarung nach tagelangen Verhandlungen zwischen dem Direktor des irakischen Ministerpräsidenten, Ihsan Yassin al-Awadi, und dem iranischen Botschafter in Bagdad, Mohammad Kazem Al-e Sadeq, unterzeichnet worden. 

»Aufgrund des Abkommens wurde der Import von iranischem Gas wieder aufgenommen und zehn Millionen Kubikmeter wurden freigegeben. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Menge heute Abend noch erhöht, bis die im Abkommen vereinbarte Menge erreicht ist, die es dem Elektrizitätsministerium ermöglicht, wieder alle Elektrizitätswerke zu betreiben«, sagte Sudani am Dienstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Das Abkommen werde dem Irak Geld ersparen, es ihm ermöglichen, weiterhin Strom zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig für iranische Gasimporte zu bezahlen. Damit werde es Stabilität schaffen, bis Bagdad seine Gasprojekte abgeschlossen und das Niveau der Selbstversorgung erreicht habe, fügte der irakische Premierminister hinzu.

Sudani betonte, dass sein Kabinett vom ersten Tag an Anstrengungen unternommen habe, um die Hauptfaktoren für die Stromkrise zu ermitteln und »kurz-, mittel- und langfristige« Lösungen zu finden. Dabei verwies er auf Vereinbarungen mit internationalen Gasunternehmen, die es dem Irak ermöglicht hätten, etwa 26 000 Megawatt Strom zu produzieren.

Abhängig vom Iran

Das irakische Stromnetz ist seit Jahren von Gasimporten aus dem Iran abhängig, um seine Stromerzeugungsanlagen zu betreiben, und Bagdad ist trotz der Pläne von Premierminister Sudani, den Gassektor des Landes auszubauen und innerhalb der nächsten fünf Jahre das Niveau der Selbstversorgung zu erreichen, weiterhin zu stark von Teheran abhängig.

Bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Riad im Juni sprach der irakische Außenminister Fuad Hussein die – den strengen US-Sanktionen gegen Finanztransaktionen mit dem Iran geschuldeten – Schwierigkeiten bei der Überweisung von Geldern an, die sein Land dem Iran für den Kauf von Gas und Strom schuldet. Teheran gab bekannt, dass zwei Tage nach dem Treffen eingefrorene iranische Guthaben in Höhe von 2,7 Mrd. USD aus dem Irak freigegeben wurden.

Der Iran hat bestätigt, dass der Irak seine gesamten Rückstände gegenüber der Islamischen Republik beglichen hat, betonte jedoch, dass es manchmal Probleme bei der Überweisung des Geldes von der irakischen Handelsbank (TBI) nach Teheran gebe.

Der Irak und der französische Energieriese TotalEnergies haben vergangenen einen 27 Milliarden Dollar schweren Vertrag über den Ausbau des irakischen Öl- und Gassektors sowie der Entwicklung erneuerbarer Energien unterzeichnet und damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu seiner geplanten Selbstversorgung mit Gas getan.

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