Der israelische Sicherheitsapparat analysiert zur Zeit die Überraschungen, die sich bei der Operation ergeben haben. So deutet die Anwesenheit von hochrangigen Hamasvertretern und leitenden Funktionären des Islamischen Dschihad auf eine neue Intensität der Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen hin. Diese geht vermutlich auf die Iraner zurück, mit denen die Hamas ihre Beziehungen zu verbessern sucht. Im Oktober besuchte eine Delegation der Hamas Teheran in der Hoffnung auf engere Zusammenarbeit und größere finanzielle Unterstützung für die militärischen Ambitionen der Hamas gegen den jüdischen Staat. Es könnte sich durchaus um eine ausgeprägtere ‚Good Cop–Bad Cop’-Rollenverteilung handeln, die es der Hamas ermöglichen soll, ihre Beteiligung am Terrorismus zu tarnen, um die Versöhnung mit der Fatah und der Palästinensischen Autonomiebehörde und ihre Stellung in der palästinensischen Einheitsregierung nicht zu gefährden. Bei einem solchen Plan wäre der Islamische Dschihad der ideale Partner. Der Iran kann ohnehin nur gewinnen. Er macht nicht nur seinen Einfluss im Gazastreifen geltend, sondern konsolidiert mit Hilfe der Hisbollah auch seine Kontrolle über die libanesische Regierung, wodurch er zudem einen zusätzlichen Zugang zum Süden Syriens erhält. Demonstrativ verurteilte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums ‚das blutdürstige zionistische Regime’ wegen der Zerstörung des Tunnels, die von dem Bedürfnis zeuge, ‚[Israels] Sicherheit durch die Tötung junger Palästinenser zu garantieren’.“ (Michael Friedson / Charles Bybelezer: „Iran and terror tunnels in a time of Palestinian unity“)
