Die altgedienten Diplomaten schließen ihr Sendschreiben damit, dass sie Trump drängen, die Saudi-Arabien-Politik seines Vorgängers Barack Obama umzusetzen. Trump müsse starken Druck ‚auf den König und seinen Sohn’ ausüben, damit sie ‚den Konflikt deeskalieren, und wieder ein Gleichgewicht in Amerikas Beziehungen zu Saudi-Arabien und dem Iran herstellen’. (…) Die Ausführungen dieser Entscheidungsträger werfen mehrere Fragen auf. Die Kritik an den Saudis ignoriert vorsätzlich die entscheidende Rolle, die die Obama-Administration dabei spielte, die gegenwärtige Situation überhaupt erst herbeizuführen, in der das saudische Regime sich zu jenen Maßnahmen gezwungen sieht, die es im Moment ergreift. Um es ganz deutlich zu machen: Bei dem Verweis auf die Verantwortung der vorherigen Administration für die rasch eskalierende Instabilität im Nahen Ost soll es sich keineswegs um eine Schutzbehauptung zugunsten der jetzigen Administration handeln.
Allerdings können die USA keinen vernünftigen Kurs im Umgang mit den gegenwärtigen Gefahren und Möglichkeiten einschlagen, ohne zu verstehen, wie sich diese ergeben haben. Die Obama-Administration hat Saudi-Arabien und Israel durch ihr Appeasement des Iran acht Jahre lang absichtlich vor den Kopf gestoßen und mutwillig gefährdet. Trotz wiederholter Warnungen haben die USA sich geweigert anzuerkennen, dass man mit dem Iran nicht auf zwei Hochzeiten tanzen kann. (…) Dass die Anhänger Obamas sich mit König Salman und Kronprinz Mohammed, ebenso wie mit Netanyahu und Trump schwertun, ist leicht zu verstehen. Sie alle gründen ihre politischen Entscheidungen unverschämterweise auf jener Realität, die Obama zwei Amtszeiten lang ignorierte: Im Umgang mit dem Iran funktioniert Appeasement nicht.“ (Caroline Glick: „Our World: Pining for fig leaves“)