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Türkei verhaftet Kosovaren wegen Spionageverdachts für Israel

Der türkische Präsident Erdoğan bei der Rede von Palästinenserpräsident Abbas im Parlament in Ankara
Der türkische Präsident Erdoğan bei der Rede von Palästinenserpräsident Abbas im Parlament in Ankara (Quelle: JNS)

Der türkische Geheimdienst identifizierte Liridon Rexhepi als Betreiber eines Finanznetzwerks, das die Aktivitäten des Mossad im Land unterstützen soll.

Die türkischen Behörden behaupten, einen wichtigen Mitarbeiter des israelischen Geheimdienstes Mossad in Istanbul festgenommen zu haben, berichtete die regierungsnahe Zeitung Hürriyet am Dienstag. Der kosovarische Staatsangehöriger Liridon Rexhepi, der am 25. August in die Türkei eingereist sein soll, wurde vergangenen Freitag verhaftet, nachdem Ankaras Nationaler Nachrichtendienst (MIT) ihn als »Betreiber eines Finanznetzwerks, das die Aktivitäten des Mossad im Land unterstützt«, identifiziert hatte, so Hürriyet.

Rexhepi wird beschuldigt, Gelder an Agenten in der Türkei geschickt zu haben, die auf Anweisung des israelischen Mossad Drohnenüberwachung durchgeführt, psychologische Kriegsführung gegen palästinensische Politiker betrieben und von türkischem Boden aus nachrichtendienstliche Informationen über Syrien gesammelt haben sollen, heißt es in dem Bericht.

Das MIT will mehrere Zahlungen an türkische Agenten über Western Union aufgedeckt haben. Nach seiner Verhaftung soll Rexhepi bei der polizeilichen Befragung zugegeben haben, die Überweisungen getätigt zu haben, berichtete Hürriyet. Der Kosovare wurde daraufhin »festgenommen und ins Gefängnis gebracht«.

Der türkische Geheimdienst will herausgefunden haben, dass der Mossad seinen Agenten in der Türkei Gelder vor allem aus dem Kosovo und anderen osteuropäischen Ländern zukommen ließ. Die Gelder, welche die türkischen Agenten über Western Union und in Kryptowährungen erhalten haben sollen, seien angeblich auch zur Bezahlung syrischer Kontakte verwendet worden.

Immer feindlicher

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober, bei dem rund 1.200 Menschen ermordet wurden, immer feindseliger gegenüber dem jüdischen Staat verhalten und sich der islamistischen Terrorgruppe angenähert.

Im Mai nannte Erdoğan den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu einen »blutrünstigen Vampir« und forderte die Muslime auf, den jüdischen Staat zu bekämpfen: »Die Welt sieht die Barbarei eines Vampirs, der sich von Blut ernährt, namens Netanjahu, und sie sieht es live.«

Vor zwei Monaten erklärte Erdoğan gegenüber Newsweek, dass die palästinensischen Terroristen im Gazastreifen »einfach nur ihre Häuser, Straßen und ihr Heimatland verteidigen. Was zwischen Israel und Gaza stattfindet, ist kein Krieg. Israel behandelt den Gazastreifen seit Jahren wie ein Freiluftgefängnis. Mit Hilfe von diebischen Terroristen, die sie Siedler nennen, entreißen sie den Palästinensern ihre Häuser, Geschäfte und ihr Ackerland im gesamten palästinensischen Gebiet.«

Im Januar verhafteten die türkischen Behörden 33 Personen unter dem Verdacht, im Auftrag des Mossad Spionageaktivitäten durchzuführen. Den mutmaßlichen Agenten wurden Überwachung, Überfälle und Entführungsversuche vorgeworfen.

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