„Die Hisbollah zählt zwar zu den gefährlichsten Terrortruppen der Welt. Wer sich mitten in Berlin für die Islamisten engagiert, braucht dennoch keine Konsequenzen vom Innensenator zu fürchten. (…) [B]ei der Schiiten-Miliz aus dem Libanon handelt es sich nicht um irgendeine Terrororganisation. Es handelt sich um die gefährlichste, die sich im Nahen Osten herumtreibt: Denn wenn Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah nach einem militärischen Abenteuer ist, stehen 25.000 Kämpfer Gewehr bei Fuß und warten auf den Marschbefehl. Und der wurde zuletzt häufiger erteilt. Etwa im barbarischen Krieg, den Syriens Regime gegen die eigene Zivilbevölkerung führt. Egal ob in Aleppo oder Homs: Wo immer Diktator Baschar al Assad in den vergangenen Jahren mordete, mordeten Hisbollah-Schergen mit ihm.
Vom iranischen Regime gegründet, trainiert und finanziert, terrorisiert die Truppe dabei längst nicht mehr nur den Orient, sondern hat ihre Kampfzone auf den gesamten Globus ausgeweitet. Anschläge der Hisbollah galten Zielen in Afrika, Asien, Amerika und Europa. (…) Trotz ihrer Gräueltaten ist die Hisbollah weder in Berlin noch im Rest des Landes verboten. Oder genauer gesagt: nur ein kleines bisschen. Grund ist ein geschicktes Manöver von Hisbollah-Chef Nasrallah: Der hat seine Gefolgschaft in der Vergangenheit nicht nur mit Sturmgewehren und Handgranaten ausgerüstet, nein, er hat sie auch dazu angehalten das libanesische Parlament und die Regierung zu unterwandern. Unter Europäern hat das für Verwirrung gesorgt. (…)
[A]uch die Bundesregierung wollte die Hisbollah keineswegs verdammen. Gemeinsam mit anderen EU-Staaten legte das Auswärtige Amt stattdessen einen Antrag vor, in dem zwischen dem ‚politischen‘ und dem ‚bewaffneten Flügel‘ der Hisbollah unterschieden wurde: Der politische Terrorismus sollte legal, der bewaffnete hingegen verboten werden. Nach kurzer Debatte wurde der Antrag von allen EU-Mitgliedsstaaten angenommen. Noch während die Europäer ihre Einigung feierten, schüttelte der Rest der Welt ungläubig den Kopf. Denn wo die Europäer zwei Organisationen sahen, konnten die USA, Kanada und Israel lediglich eine erkennen. Peinlicherweise wollte nicht einmal die Hisbollah selbst etwas von der europäischen Unterscheidung wissen. ‚Wir haben nicht einen militärischen und einen politischen Flügel‘, sagte Naim Kassim in einem Interview. Die Organisation habe lediglich eine Führung und jedes politische, soziale und dschihadistische Engagement sei dieser einen Führung untergeordnet. Kassim muss es wissen: Er ist der stellvertretende ‚Generalsekretär‘ der Terrororganisation. (…)
Und somit wird alles beim Alten bleiben. In Aleppo, Homs und andernorts in Syrien wird die Hisbollah weiterhin dem Assad-Regime beim Völkermord assistieren, während man in Haifa, Istanbul oder Limassol auch in Zukunft jederzeit mit Anschlägen der Islamisten rechnen muss. In Berlin andererseits wird man sich auch künftig auf den Alexanderplatz stellen dürfen, um Spenden für diese Terrorbande zu sammeln. Irre – oder nicht?“
(Johannes C. Bockenheimer: „Libanesische Islamisten-Miliz Hisbollah: Spenden sammeln für den Terror – keinen hat’s gestört“)