„Das nordrheinwestfälische Wirtschaftsministerium hat Ermittlungen gegen einen Mitarbeiter und SPD-Funktionär aufgenommen, der des Antisemitismus beschuldigt wurde, weil er erklärt hatte, Anhänger Israels würden die Bundesrepublik untergraben. Stefan Grönebaum, der das Referat für Arbeit und Sozialpolitik, Demografie und Integration leitet, bezeichnete pro-israelische Angehörige der SPD und andere Unterstützter des jüdischen Staats als ‚eine wohl organisierte, gut vernetzte »fünfte Kolonne« im Interesse der israelischen Politik’. Der Leiter des Jerusalembüros des Simon Wiesenthal Center Dr. Efraim Zuroff erklärte am Mittwoch der Jerusalem Post gegenüber: ‚Derartige Bemerkungen sind eindeutig antisemitisch und sollten von der SPD untersucht werden. Ihr Experte ist antisemitisch und verbreitet antisemitisches Gedankengut.’ Zuroff, der wichtigste Nazijäger der Organisation, fügte hinzu, dass ‚wir die Einleitung der Ermittlungen begrüßen’. Grönebaums Äußerungen fielen unter die offizielle IHRA-Definition des zeitgenössischen Antisemitismus (…)
Über Grönebaum wurde zuerst auf der deutschsprachigen Website Ruhrbarone berichtet, die in den letzten Jahren mehrere antisemitische Skandale öffentlich gemacht hat. (…) Auf Facebook schrieb Grönebaum im Rahmen einer weitschweifigen Tirade gegen die Legitimität des jüdischen Staats, Zionisten ‚hingen und hängen einer kolonialistischen Doktrin an, d.h. sie meinen, das Land anderer gehöre Ihnen’. Grönebaums Ausfälle gegen Israel wurden durch eine Bemerkung des Aktivisten Sercan Aydilek ausgelöst, der sich in Deutschland an der Bekämpfung des Antisemitismus beteiligt und sich selbst als Zionisten bezeichnete.“ (Benjamin Weinthal: „Israel supporters are the enemy within Germany, Social Democrat says“)