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Palästina-Anerkennung: Spaniens Diplomaten wollen nicht nach Ramallah

Spaniens Premier Pedro Sanchez beim Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas in Ramallah
Spaniens Premier Pedro Sanchez beim Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas in Ramallah (© Imago Images / Agencia EFE)

Spanische Diplomaten, die in Israel stationiert sind, weigern sich, in die palästinensische Stadt umzuziehen, da sie nicht nur Sicherheitsbedenken haben, sondern auch bezüglich ihres Komforts besorgt sind.

Die Diplomaten, die sich derzeit in Jerusalem und Tel Aviv aufhalten, führten Befürchtungen bezüglich ihrer Sicherheit und Lebensqualität im Falle einer Übersiedlung an, berichtete die spanische Nachrichtenseite OKDiario.

Nachdem vor zwei Wochen Spanien ebenso wie Irland und Norwegen »Palästina« als souveränen, unabhängigen Staat anerkannte, reagierte Israels Außenminister Israel Katz eine Woche später mit einem Schreiben an die spanischen Behörden, das dem Madrider Konsulat in Jerusalem die Erbringung von Dienstleistungen für Einwohner der Palästinensischen Autonomiebehörde untersagt. Nach der Website könnten rund zwei Millionen Bewohner von Gaza Asyl in Spanien beantragen, weil das Land »Palästina« als Staat anerkennt und die Verteidigungsministerin Israel des Genozids im Gazastreifen bezichtigt hatte.

Absurd

Von OKDiario zitierte Quellen aus dem Außenministerium meinen, es sei »absurd, Palästina anzuerkennen und keine Botschaft zu eröffnen, die dies bestätigt«. Da die Diplomaten, die sich bereits in Israel aufhalten, nicht bereit sind, nach Ramallah umzuziehen, muss Personal aus Spanien entsendet oder von anderen Botschaften abgezogen werden, was dem Artikel zufolge jedoch zu kostspielig wäre. Da es in Ramallah keine Botschaft und in Jerusalem keine konsularischen Dienste mehr gibt, bleibt den spanischen Bürgern nichts anderes übrig, als nach Tel Aviv oder Amman in Jordanien zu reisen, um von einem Konsulat betreut zu werden.

Laut La Moncloa, der offiziellen spanischen Regierungswebsite, wies Außenminister José Manuel Albares die Drohung von Katz zurück und kündigte eine gemeinsame Reaktion mit Irland und Norwegen, die ebenfalls von Israel gerügt wurden, an: »Wir werden eine koordinierte, ruhige und entschiedene Antwort geben.« Der Minister fügte hinzu, es gebe »bestimmte Vorrechte und Immunitäten, die Spanien mit allen Ländern der Welt, mit ihren Botschaften und Konsulaten, gewissenhaft respektiert, und wir fordern den gleichen Respekt auf der Grundlage des internationalen Rechts«.

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