Spätes Erbe des Krieges 2003: Der Irak nähert sich Israel an


„Arabische und muslimische Länder auf der ganzen Welt normalisieren zusehends ihre Beziehungen zu Israel. Die Türkei anerkannte Israel im März 1949, noch vor dem ersten Geburtstag des jüdischen Staates, und nahm diesbezüglich eine Vorreiterrolle unter den mehrheitlich muslimischen Ländern ein. Nachdem die arabisch-nationalistischen Regime einen Krieg nach dem anderen gegen Israel verloren, normalisierten Ägypten und Jordanien 1980 bzw. 1994 ihre Beziehungen [zum jüdischen Staat].

Wie es scheint, erblüht in der Region eine neue Freundschaft zwischen alten Feinden, die bei mehreren Gelegenheiten aneinandergerieten. Überraschenderweise mehren sich die Hinweise aus dem Irak, dass das neue Regime in Bagdad, ganz im Gegensatz zu dem Saddam Husseins, gewillt ist, sich mit Tel Aviv einzulassen (…)

Über die gesamte Zeit hinweg gibt es keinen dokumentgestützten oder auch nur auf Anekdoten basierenden Beleg dafür, dass irakische Führer – egal ob unter der Monarchie, der Militärdiktatur oder dem baathistischen Regime – jemals eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel in Betracht gezogen hätten. Der Irak befand sich seit über sechs Jahrzehnten formal im Kriegszustand [mit Israel], und während des Golfkrieges 1990-1991 befahlt der damalige Diktatur Dutzende Raketenangriffe auf Tel Aviv (…). Er leistete auch Zahlungen an [die Familien von] Kämpfern, die von israelischen Sicherheitskräften getötet worden waren.

Was also hat sich geändert? Wie kommt es, dass ein Land, das Israel in so unerschütterlicher Feindseligkeit begegnete, plötzlich Delegationen entsendet und ankündigt, dass es Zwei-Staaten-Lösung im palästinensisch-israelischen Konflikt anstrebt? Die Antwort lautet recht einfach, dass sich nach dem Irak-Krieg von 2003 die gesamte Kalkulation verändert hat.“ (Tallha Abdulrazaq: „Why Iraq is starting to normalise ties with Israel“)

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