„Während der Eskalation der vergangenen Tage zwischen der Hamas und den israelischen Streitkräften haben mehrere ausländische Korrespondenten die Frage der Verhältnismäßigkeit ins Spiel gebracht. Sieht man von der üblichen Voreingenommenheit ab und betrachtet stattdessen die tatsächlichen Zahlen, so könnten diese kaum von einem höheren Maß an Verhältnismäßigkeit zeugen. Eigenen Angaben zufolge führten die israelischen Streitkräfte rund 180 Luftschläge durch. Das Gesundheitsministerium der Hamas gab anschließend den Tod von drei Menschen bekannt.
Den Berichten zufolge war einer der Toten ein Terrorist der Hamas, die anderen beiden waren Zivilisten: Inas Abu Khmash, eine 23jährige Schwangere, und ihre achtzehn Monate alte Tochter Bayan. Während deren Tod tragisch ist, zeugt er kaum von einer unverhältnismäßigen Reaktion auf den Beschuss von Siedlungen im Süden Israels durch die Hamas mit rund 200 Raketen und Granaten. Infolge der Angriffe mussten 28 Israelis medizinisch behandelt werden. Das Abwehrsystem Iron Dome fing 30 Geschoße ab. Vor diesem Hintergrund kann von einer Unverhältnismäßigkeit der israelischen Reaktion nun wirklich keine Rede sein.
Dass die Präzisionsschläge gegen Stellungen der Hamas nur so wenige Opfer forderten, zeigt, wie detailliert und genau die israelischen Streitkräfte ihre Angriffe planten, wie weit ihre nachrichtendienstlichen Fähigkeiten reichen und dass die Angriffe praktisch fehlerfrei durchgeführt werden konnten. (…)
Die Verhältnismäßigkeit in der Kriegsführung richtet sich nicht nur nach den Zahlen, so sehr viele der Journalisten, mit denen ich zusammengearbeitet habe, das auch behaupten mögen. Ein Israeli für einen Palästinenser ist nicht Verhältnismäßigkeit. Vielmehr geht es darum, die Notwendigkeit einer militärischen Operation gegen das mögliche Leid der Zivilisten in der Nähe abzuwägen. Die geheimdienstliche Sorgfalt und operationellen Fertigkeiten Israels haben wieder einmal bewiesen, dass Israel alles in seiner Macht Stehende unternimmt, um die Zahl ziviler Opfer möglichst gering zu halten.“
(Peter Lerner in der Jerusalem Post: „The question of proportionality“)